Weißwal: Der Kanarienvogel der Meere
Der Beluga (Delphinapterus leucas) ist unverwechselbar: Mit Erreichen der Geschlechtsreife bekommt das Tier eine weiße Färbung. Deshalb nennt man ihn auch Weißwal. Dem Beluga fehlt eine Rückenflosse und er hat einen kleinen melonenförmigen Kopf.
- Status: Nicht gefährdet
- Population: max. 170.000
- Lebensraum: Küstennahe Gewässer
Der Beluga mag es kalt
Ihre weiße Farbe ist im Packeis eine gute Tarnung – so schützen sie sich auch vor ihrem größten natürlichen Feind, dem Eisbär. Beim jüngeren Beluga zeigt die Fluke die Wal-typische Form, mit zunehmendem Alter nimmt sie jedoch zunehmend die Form eines Ginkgo-Blattes an.
Belugas leben in den Gewässern rund um die Arktis – also in den polaren und subpolaren Gewässern um Kanada, Grönland, Alaska und Russland. Selten trifft man auf die etwa fünf Meter langen und bis zu 1.500 Kilogramm schweren Tiere auch im Norden Norwegens, ganz vereinzelt auch in der Ostsee oder in Flussmündungen. Die größten Belugas leben vor Grönland, die kleinsten in der kanadischen Hudson Bay.
Nicht umsonst wird der Beluga auch „Kanarienvogel der Meere“ genannt: Quietscher, Brummen, Triller, Klicklaute und Gezwitscher – die Tiere haben ein einzigartiges Repertoire an Lauten, über die sie mit ihren Artgenossen kommunizieren. Belugas zeigen keine Sprünge aus dem Wasser, jedoch sieht man oft den Kopf senkrecht aus dem Wasser ragen, wenn sie sich zur Orientierung umschauen.
Fang von Weißwalen für Delfinarien
Belugas leben in 22 getrennten lokalen Populationen – der größte Bestand ist in der Hudson Bay (ca. 55.000 Tiere), der kleinste in der Ungava Bay (32 Tiere). Weißwale sind durch verschiedene Faktoren bedroht: Sie werden in Grönland, Kanada und Alaska bis heute von den Ureinwohnern bejagt. Zudem wird der Beluga derzeit vor allem in Russland noch immer lebend eingefangen und an Delfinarien verkauft, größter Kunde hierfür ist aktuell China.
Bedrohte Beluga-Populationen
Vor allem setzen den Belugas aber auch der Klimawandel sowie Umweltgifte wie Quecksilber und Chlorverbindungen (z.B. PCB, DDT) zu. Diese bauen sich in den kalten Gewässern des Nordpols kaum ab, reichern sich in den Belugas über eine lange Nahrungskette an und schränken ihre Gesundheit und Fruchtbarkeit ein. Zwar ist der Beluga über sein großes Verbreitungsgebiet auf der Roten Liste als „nicht gefährdet“ geführt, dennoch hat die Bejagung in vielen Gebieten zu einem Rückgang der Population geführt, vor allem die Cook Inlet Population (Alaska) ist akut vom Aussterben bedroht und hat sich von der vergangenen Bejagung bis heute nicht erholt.
Das tut Pro Wildlife
Pro Wildlife kritisiert die oftmals grausamen Jagdmethoden für Weißwale, klärt über das grausame Geschäft mit wild gefangenen Belugas für Delfinarien auf und protestierte öffentlich gegen den Handel mit den Tieren aus Russland nach China. 2024 veröffentlichte Pro Wildlife gemeinsam mit Kollegen den Bericht „Small cetaceans, even bigger problems“ über den weltweiten Fang und die Tötung von Delfinen und Kleinwalen. Der Bericht zeigt, dass sich die Situation der Delfine allein in den letzten Jahren nochmals verschlechtert hat. Unser Ziel ist eine Einschränkung der Bejagung.
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