Elefanten

Elefanten

Wilderei, Elfenbeinhandel, Verlust des Lebensraums und Jagd gefährden die Elefanten.

Elefanten: Die größten Landtiere der Erde

Elefanten sind die größten noch lebenden Landtiere. Schon bei der Geburt wiegt ein Kalb bis zu 100 Kilogramm. Je nach Art hat ein Elefant im Durchschnitt zwischen zwei und fünf Tonnen Körpergewicht und eine Größe von bis zu vier Metern. Von den Rüsseltieren leben heute noch drei Arten: Der Asiatische Elefant (Elephas maximus) in Asien und in Afrika der Afrikanische Savannenelefant (Loxodonta africana), sowie der Afrikanische Waldelefant (Loxodonta cyclotis) in den Regenwäldern West- und Zentralafrikas. Zu den ausgestorbenen frühen Rüsseltieren gehören zum Beispiel das Mastodon sowie verschiedene Mammutarten, die auch in Europa und Amerika verbreitet waren.

Das weibliche Leittier führt die Elefantenherde

Elefanten verfügen über hohe Intelligenz, ein sprichwörtlich gutes Gedächtnis und ein sehr ausgeprägtes Sozialleben. Sie leben im Matriarchat, das bedeutet ein erfahrenes weibliches Leittier führt eine je nach Nahrungsangebot größere oder kleinere Gruppe aus nah verwandten Tieren an.

Männliche Nachkommen verlassen ihre Geburtsherde nach etwa zehn Jahren und ziehen dann alleine oder in „Bullengruppen“ umher. Ein männlicher Elefant hat an den Schläfen Drüsen, die ab der Geschlechtsreife während der sogenannten „Musht“ ein öliges Sekret ausstoßen. Elefanten können in der Natur ein Alter von bis zu 70 Jahren erreichen.

Besonders markant ist der aus Oberlippe und Nase entstandene Rüssel, der aus etwa 40.000 verschiedenen Muskeln besteht. Er ist äußerst feinfühlig und beweglich und dient nicht nur zum Riechen, Trinken und Tasten, sondern auch zur Kontaktaufnahme und als Greiforgan, um Blätter und Äste an Bäumen zu erreichen oder Grasbüschel abzureißen. Die (besonders bei Afrikansichen Savannenelefanten) riesigen Ohren werden zur Kühlung eingesetzt. Elefanten verfügen über einen hervorragenden Geruchssinn und ein sehr ausgeprägtes Gehör. Sie können sich über große Entfernungen durch sehr tiefe Töne verständigen, die Menschen nicht hören können.

Die Stoßzähne erfüllen wichtige Funktionen

Elefanten besitzen zwei Arten von Zähnen: die zu Stoßzähnen umgewandelten, enorm verlängerten oberen Schneidezähne und vier ziegelsteingroße Backenzähne. Die zwei Stoßzähne wachsen lebenslang und können bei alten Bullen im Extremfall mehr als 100 Kilo wiegen. Sie werden zum Graben nach Wasserquellen und Mineralien und bei Rangkämpfen eingesetzt.

Während bei den beiden Afrikanischen Elefantenarten beide Geschlechter Stoßzähne tragen, sind es bei den Asiatischen nur manche männliche Tiere. Vermutlich aufgrund des hohen Selektionsdrucks wegen der in Asien seit Jahrtausenden grassierenden Elfenbein-Wilderei entwickeln heute viele Elefantenbullen keine beziehungsweise nur sehr kleine Stoßzähne.

Elefanten sind Klimaschützer

Ein erwachsenes Tier verspeist pro Tag bis zu 170 Kg Grünzeug und braucht 70 – 150 Liter Wasser. Die etwa zwei Zentner Dung, die ein Tier pro Tag produziert, sind ein hervorragender Nährboden für ausgeschiedene Samen. Die Tiere sind wichtige Landschaftsgärtner, die Samen von Bäumen und anderen Pflanzen über weite Strecken verbreiten und Savannen und Waldlichtungen offenhalten, die von vielen Tieren genutzt werden. Auf ihren meist gemächlichen Wanderungen zwischen Weide- und Wassergründen können Afrikanische Savannenelefanten Strecken von bis zu 100 Kilometern pro Tag zurücklegen. In Extremsituationen können sie bis zu 40 km/h erreichen.

Außerdem tragen Elefanten zum Klimaschutz bei: In Wäldern reißen sie im Vorbeigehen Äste ab oder entwurzeln junge Bäume in dicht bewachsenen Gebieten. So öffnen sie nicht nur Wege für andere Tiere, sondern sorgen auch dafür, dass die verbliebenen Bäume besser wachsen und mehr CO2 speichern können. Die Waldelefanten-Bestände wurden in den letzten drei Jahrzehnten um 86 Prozent dezimiert. Wenn sie sich erholen, hätte dies die Speicherung großer Kohlenstoff-Mengen zur Folge.

Elefanten sind bedrohte Riesen

Auf der Roten Liste bedrohter Tierarten gelten Afrikanische Waldelefanten als vom Aussterben bedroht, es nur noch wenige Zehntausend Tiere. Der Afrikanische Savannenelefant ist stark gefährdet, von ihm leben noch etwa 350.000 Tiere. Auch der Asiatische Elefant wird als stark gefährdet eingestuft. Die Populationsgröße wird auf knapp 50.000 Tiere geschätzt.

Insbesondere in Afrika ist die Wilderei für den Elfenbeinhandel die größte Bedrohungsursache, jedes Jahr werden dort etwa 20.000 Tiere getötet. Zusätzlich lassen menschliche Aktivitäten wie Acker- und Siedlungsbau, Viehzucht, Abholzung und der Abbau von Rohstoffen sowie die Zerschneidung von Wander-Routen durch den Bau von Straßen und Bahnstrecken, den Lebensraum der Rüsseltiere immer kleiner werden. Besonders in Asien sind Lebensräume für Elefanten selten geworden.

Das tut Pro Wildlife

Pro Wildlife setzt sich seit seiner Gründung intensiv für den Schutz der Elefanten ein. Wir kämpfen gegen Elfenbeinhandel und Wilderei und setzen uns für einen strengen gesetzlichen Schutz aller Elefanten ein. Pro Wildlife unterstützt ein Elefantenwaisenhaus in Sambia, das EAGLE-Netzwerk, das gegen illegalen Handel vorgeht, sowie Projekte zur Koexistenz von Menschen und Elefanten.

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Elefantenbabys retten

Seit 2012 unterstützt Pro Wildlife eine Auffangstation in Sambia und konnte dank zahlreicher Patenschaften bereits 160.000 € überweisen.

Unsere Projektpartner in Sambia retten Elefantenbabys, deren Mütter bzw. Herde der Wilderei und der Jagd nach Elfenbein zum Opfer gefallen sind. Im Elefantenwaisenhaus werden sie aufgepäppelt und auf ein Leben in der Wildnis vorbereitet.

Im Einsatz gegen Wilderei © EAGLE

Elfenbeinhandel stoppen

Pro Wildlife setzt sich in der EU und weltweit dafür ein, Elfenbeinmärkte endlich vollständig zu schließen. Zudem unterstützen wir seit 2006 die Arbeit von Ofir Dori und dem EAGLE-Netzwerk in Afrika.

Sein Undercover-Team kämpft dafür, dass illegaler Handel mit bedrohten Arten kein Kavaliersdelikt mehr ist – beispielsweise werden Schmuggler*innen aufgespürt oder Festnahmen unterstützt.

Mit Bienen Elefanten schützen © STEP

Friedliche Koexistenz

Verlust von Lebensräumen und Konflikte mit Menschen bedrohen zunehmend das Überleben von Elefanten. Pro Wildlife unterstützt das Southern Tanzania Elephant Program (STEP) in Tanzania, die Bauern Bienenstöcke zur Verfügung stellen, um die Elefanten von ihren Feldern fernzuhalten und so deren Ernte zu schützen Zusätzlich bietet die Honigproduktion eine alternative Einkommensquelle.

Elefantenreiten

Elefantenfreundlicher Tourismus

Pro Wildlife klärt Reiseanbieter*innen und -verbände über Tier- und Artenschutzprobleme im Elefantentourismus auf. Viele Unternehmen haben auf unser Anraten hin ihr Reiseprogramm elefantenfreundlich überarbeitet und alle Angebote abgeschafft, bei denen die Reisenden in direkten Kontakt mit Elefanten kommen. Das umfasst das Reiten, Baden, Füttern und Streicheln.

Mehr zu den drei Elefantenarten

Afrikanischer Savannenelefant

Das größte Landsäugetier: Er erreicht eine Höhe von mehr als 3 Metern.

Afrikanischer Waldelefant

Erst 2021 als eigene Art bestätigt & sofort als vom Aussterben bedroht eingestuft.

Asiatischer Elefant

Ihn gibt es nur noch verstreut in insgesamt 13 Ländern.