Ohne Haie keine gesunden Ozeane. Zum Glück steigt die Anzahl derer, die sich für den Schutz von Haien und Rochen einsetzen.
Haie und Rochen: Jäger und Akrobaten der Meere
Haie und Rochen sind Knorpelfische – mit mehr als 500 Hai- und gut 600 Rochen-Arten. Sie leben weltweit in allen Meeren, teils sogar in Brack- und Süßwasser. Jede vierte von ihnen ist inzwischen auf der Roten Liste bedrohter Arten, im Mittelmeer sind es gar mehr als die Hälfte. In den vergangenen Jahren hat sich das Image der Haie stark gewandelt: Lange als blutrünstige Killermaschinen verschrien, ist nun ihre zentrale Bedeutung für die Bewahrung der Meere deutlich: Denn ohne die geschickten Jäger gäbe es keine gesunden Ozeane.
Hai ist nicht gleich Hai…

Hammerhai © Tomas Kotouc
… und Rochen nicht gleich Rochen

Mantarochen © Tomas Kotouc
Die Stechrochen, zu denen die Stachelrochen gehören, sind kleiner, aber ungleich wehrhafter: Ihr langer Giftstachel dient der Verteidigung und kann sehr schmerzhafte und schwere Verletzungen verursachen. Besonders bizarr sind die Geigenrochen, deren Körperbau noch die haiähnlichen Vorfahren der Rochen erkennen lässt: Ihr Körper ist bereits flach wie bei den Rochen, aber sie haben noch Rücken- und Schwanzflossen der Haie.
Eine gefährliche Fortpflanzungsstrategie

Tigerhai © Albert Kok
Dabei unterscheidet man zwischen lebendgebärenden Arten (vivipar: z.B. Hammerhai, Schwarzpunkt-Stechrochen) und eierlegenden Arten (ovipar: z.B. Bambushai, Katzenhai). Und es gibt noch eine dritte Variante, die ovoviviparen Arten, bei denen die Weibchen die Eier noch im Leib ausbrüten (z.B. Geigenrochen, Tigerhai).
Fischerei bringt viele Haie an den Rande der Ausrottung
Die niedrige Fortpflanzungsrate war über Jahrmillionen kein Problem – doch dem Raubbau einer globalen Industriefischerei, die jährlich geschätzte 100 Millionen Haie teilweise nur für ihre Flossen oder als Beifang fängt, sind die Knorpelfische damit längst nicht mehr gewachsen: Immer mehr Bestände sind in den letzten Jahrzehnten kollabiert. Erst in jüngster Zeit und gegen den Widerstand der Fischereinationen konnten einige Hai- und Rochenarten unter Schutz gestellt werden.
Pro Wildlife und das Species Survival Network haben bei der weltweiten Unterschutzstellung von mehreren Haiarten mitgewirkt, so gelten z.B. seit 2013 Handelsbeschränkungen für Heringshai, Weißspitzenhochseehai und drei Hammerhai-Arten; bereits seit 2010 für den Weißen Hai, den Riesen- und den Walhai. Bei der Weltartenschutzkonferenz (CITES) im September 2016 kamen Seiden- und Fuchshaie hinzu, im August 2019 der Makohai.