Weißer Hai

Weißer Hai

Bedroht durch die Trophäenfischerei

Der Weiße Hai (Carcharodon carcharias) ist der größte Raubfisch der Erde. Der Name kommt von seiner hellen Bauchfärbung – von unten gegen die Wasseroberfläche gesehen macht sie den Räuber fast unsichtbar. Bei Angriffen rollt der riesige Raubfisch Hai seine Augen nach innen, um sie zu schützen. Ein Weißer Hai kann mehr als sechs Meter lang werden.

  • Status: Gefährdet
  • Population: Unbekannt
  • Lebensraum: Küstennah

Revolvergebiss und legendäre Kraft

Außergewöhnlich ist das sogenannte Revolvergebiss mit bis zu 28 Zähnen im Oberkiefer und bis zu 26 Zähnen im Unterkiefer: Fällt ein Zahn aus, wird von hinten ein neuer nachgeschoben – ein Leben lang. Ihre Beute zerreißen sie lediglich und schlucken sie unzerkaut. Die allermeiste Beute – von kleinen Fischen, Weichtieren bis hin zu anderen Haien oder Rochen – wird aktiv erjagt. Es wurden aber auch Haie beobachtet, die Aas fressen, wie zum Beispiel große Wale. Die Beißkraft des Weißen Haies ist legendär. Sie ist mit bis zu 5.000 Newton die höchste, die man im derzeitigen Tierreich kennt.

Es gibt nur wenige Tiere, die dem Weißen Hai gefährlich werden können. Zu ihnen gehört der Schwertwal. Es wurde schon beobachtet, wie ein Weißer Hai von Orcas gejagt wurde.

Weiße Haie sind Einzelgänger oder ziehen paarweise umher, können sich aber auch zeitweise zu größeren Gruppen zusammenschließen. Mit bis zu sieben Metern Körperlänge und bis zu 3,5 Tonnen Körpergewicht gehört er zu den größten Haiarten. Die große fast symmetrische Schwanzflosse ist ihr Hauptantrieb beim Schwimmen, der Körper bleibt dabei fast bewegungslos, die große Rückenflosse dient der Stabilisierung. Mit dieser Schwimmtechnik können sie am Tag bis zu 80 km zurücklegen – bemerkenswert ist auch ihre Fähigkeit, aus dem Wasser zu springen und bis zu 1.000 Meter tief zu tauchen.

Weißer Hai: Bedroht durch Trophäenjagd und Beifang

Weibchen werden erst mit zwölf bis 14 Jahren geschlechtsreif. Die Jungen dieser Art – pro Wurf zwei bis 14 Tiere – schlüpfen noch im Mutterleib aus Eiern (ovovivipar). Die eigentliche Geburt findet dann normalerweise in Küstennähe statt. Die „Babys“ sind dann schon 120 bis 150 Zentimeter lang.

Die Sportfischerei ist für den als Trophäe begehrten Weißen Hai eine der größten Gefahren.Die Bestände leiden auch unter verschmutzten Meeren und der Überfischung ihrer Beutetiere. Oft enden Sie als Beifang in Fischnetzen. Nach einem vergeblichen Versuch im Jahr 2000 konnte der Weiße Hai zwei Jahre später in Anhang II des Artenschutzabkommens CITES gestellt werden – drei Monate später traten die weltweiten Handelsbeschränkungen in Kraft.

Das tut Pro Wildlife

Das Bündnis Shark Alliance, zu dem auch Pro Wildlife gehört, erreichte, dass die EU 2012 endlich ein Gesetz verabschiedete, wonach beim Haifang die Flossen am Körper bleiben müssen. Auf internationaler Ebene kämpft Pro Wildlife gemeinsam mit WildAid für ein Ende der Transporte von Haiflossen nach Asien. Seit Anfang 2020 unterstützt Pro Wildlife gemeinsam mit 18 Organisationen eine EU-Bürgerinitiative, die die EU auffordern, den Handel mit Haiflossen zu verbieten. Pro Wildlife und das Species Survival Network haben bei der weltweiten Unterschutzstellung von mehreren Haiarten mitgewirkt, so gelten z.B. seit 2013 Handelsbeschränkungen für Heringshai, Weißspitzenhochseehai und drei Hammerhai-Arten; bereits seit 2010 für den Weißen Hai, den Riesen- und den Walhai.

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