Makohai

Makohai

Makos: gefährdet durch Überfischung

Makohaie (Isurus), auch Makos genannt, gehören zur Gattung der Makrelenhaie und umfassen die beiden Arten des Kurzflossen-Mako (Isurus oxyrinchus) und des Langflossen-Mako (Isurus paucus). Der Makohai sieht aus wie der Prototyp eines Hais: Vier Meter lang, 500 Kilogramm schwer, blau-metallische Färbung. Die beeindruckenden Tiere sind durch Überfischung stark gefährdet.

  • Status: stark gefährdet
  • Population: unbekannt
  • Lebensraum: offener Ozean, Küstennähe

Schnelle und intelligente Räuber

Makos sind große Hochseehaie, die in praktisch allen Weltmeeren vorkommen, aber gemäßigte und tropische Gewässer bevorzugen. Sie sind besonders bekannt für ihre Schnelligkeit. Der Kurzflossen-Mako gilt als der schnellste Hai der Welt, mit einer Spitzengeschwindigkeit von mehr als 70 Kilometern pro Stunde. Das liegt auch an seiner ungewöhnlich glatten Haut, die ihn reibungslos durch das Wasser gleiten lässt.

Durch seine ganz speziellen, zahnartigen Schuppen kann der Makohai sehr schnell die Richtung wechseln, was ihn extrem wenig macht. Seine Haut fasziniert Forscher auf der ganzen Welt: Als Vorbild für neue Werkstoffe in der Luft- und Seefahrt.

Seine Verwandtschaft mit dem Weißen Hai sieht man dem Mako an. Auf den ersten Blick sieht er aus wie eine kleine Version des „great white“. Makos sind überaus intelligente Tiere mit einem großen Gehirn-zu-Körper-Verhältnis. Seine Intelligenz gepaart mit seiner Schnelligkeit macht den Makohai zu einem der effizientesten Raubtiere der Meere. Menschen gehören jedoch nicht zu seiner Beute; entsprechend seltenen kommt es zu tödlichen Begegnungen.

Makohaie vermehren sich nur langsam: Je nach Alter bekommen sie nur vier bis 25 Jungtiere, die sie lebend gebären, und das auch nur alle zwei bis drei Jahre. Geschlechtsreif sind sie erst im Alter von etwa zehn Jahren. Die Makoweibchen dehnen ihre Trächtigkeit maximal lange aus, um möglichst große Jungen zu gebären. Die Mutter produziert in der Zeit unbefruchtete Eier, die von den Jungen im Mutterleib gefressen werden. Das erhöht die Überlebensraten für die Tiere – doch diese Vermehrungsstrategie, die in der Natur sehr erfolgreich ist, wird ihnen in der kommerziellen Fischerei zum Verhängnis.

Die Überfischung beider Mako-Arten führte dazu, dass die Bestände weltweit in den vergangenen 75 Jahren um 50 bis 79 Prozent einbrachen und Makos inzwischen auf der Roten Liste bedrohter Arten als „stark gefährdet“ (Endangered) eingestuft sind.

Das tut Pro Wildlife

Auf der Vertragsstaatenkonferenz der Konvention zum Schutz wandernder Arten (Bonner Konvention, englisch CMS) konnte Pro Wildlife dabei helfen, Walhaie auf Anhang I der Konvention zu listen. Mit dem „Einkaufsführer für Haifreunde“ klärt Pro Wildlife auf, in welchen Produkten überall Hai steckt; von der Schillerlocke bis zum Boroso-Leder. Das Bündnis Shark Alliance, zu dem auch Pro Wildlife gehört, erreichte, dass die EU 2012 endlich ein Gesetz verabschiedete, wonach beim Haifang die Flossen am Körper bleiben müssen. Auf internationaler Ebene kämpft Pro Wildlife gemeinsam mit WildAid für ein Ende der Transporte von Haiflossen nach Asien. Seit Anfang 2020 unterstützt Pro Wildlife gemeinsam mit 18 Organisationen eine EU-Bürgerinitiative, die die EU auffordern, den Handel mit Haiflossen zu verbieten. 2021 konnten wir helfen, dass die EU ihre Blockadehaltung beim Fischereiabkommen ICCAT gegen ein komplettes Fangverbot für den Mako im Nordatlantik aufgab. Zumindest für zwei Jahre haben die Makos nun eine Verschnaufpause. Für den Südatlantik gelten seit 2022 erstmals überhaupt Fangbeschränkungen.

Pro Wildlife und das Species Survival Network haben bei der weltweiten Unterschutzstellung von mehreren Haiarten mitgewirkt, so gelten z.B. seit 2013 Handelsbeschränkungen für Heringshai, Weißspitzenhochseehai und drei Hammerhai-Arten; bereits seit 2010 für den Weißen Hai, den Riesen- und den Walhai. Bei der Weltartenschutzkonferenz (CITES) im September 2016 kamen Seiden- und Fuchshaie hinzu, im August 2019 der Makohai. 2022 half unser Bündnis, alle Requiemhaie (54 Arten) und weitere sechs Arten Hammerhaie unter den Schutz von CITES stellen zu lassen.

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