Walschutz

Walschutz

Meeresriesen in Gefahr

Die industrielle Jagd auf Wale im 19. und 20. Jahrhundert hat die Bestände der Meeresriesen zusammenbrechen lassen. Seit 1986 gilt weltweit ein kommerzielles Walfangverbot der Internationalen Walfangkommission (IWC). Doch halten sich alle Länder daran? Welchen Gefahren sind Wale derzeit noch ausgesetzt? Und was tut Pro Wildlife für mehr Walschutz?

Jagd auf die Meeresriesen

Seit 1986 dürfen Großwale wie zum Beispiel Buckel-, Blau- und Finnwale weltweit nicht mehr für den kommerziellen Handel gefangen werden. Durch dieses Moratorium hat die Zahl getöteter Wale stark abgenommen. Doch Japan, Norwegen und Island entziehen sich diesem Verbot. Sie sind weltweit die drei letzten Länder, die noch kommerzielle Waljagd betreiben und das, obwohl sie zu den reichsten Nationen der Welt gehören. Ihre Explosivharpunen töten jährlich etwa 1.200 Großwale. Zwar steht v.a. Japan für diese Jagd in der Kritik, doch seit einigen Jahren hat sich Norwegen zum größten Waljäger entwickelt.

Im Gegensatz dazu gibt es auch heute noch einige Länder, in denen Ureinwohner noch heute Wale zur Selbstversorgung fangen („Subsistenzjagd“). Hierzu gehören Grönland, Russland (Tschukotka), USA (Alaska) sowie St. Vincent & Grenadinen (Bequia). Diese Völker sind vom Walfangverbot ausgenommen und erhalten von der IWC autorisierte Fangquoten.

>> Mehr zur Internationalen Walfangkommission 

„Ich tauche seit mehr als fünfzehn Jahren, habe viele Wunder unseres blauen Planeten mit eigenen Augen gesehen und wünsche mir, dass auch unsere Kinder diese Chance bekommen in Ozeanen voller Leben zu schwimmen. Vom Schutz der Arten, und zwar aller Arten, ist auch unser Überleben abhängen. Deshalb muss das auf jeder politischen und wirtschaftlichen Agenda ganz oben stehen. Pro Wildlife gibt Wildtieren wie Walen und Delfinen eine Stimme. Ich unterstütze diese großartige Organisation von Herzen und werde auch weiterhin an ihrer Seite stehen!“

Florian Weiss, TV- & Radiomoderator

Florian Weiss

Nicht nur Harpunen bedrohen die Wale. Inzwischen fordern die Vermüllung und Giftstoffbelastung der Meere, Klimakrise sowie die Kollisionen mit Schiffen immer mehr Opfer unter den Meeresriesen. Die kommerzielle Fischerei verursacht nicht nur Nahrungsknappheit, sondern stellt mit ihren riesigen Netzen eine tödliche Falle dar.

Zu all diesen Gefahren kommt der stetig wachsende Lärmpegel in den Meeren – verursacht durch Schiffsverkehr, Schallkanonen zum Lokalisieren von Öl- und Gasvorkommen, aber auch Windkraftparks und militärische Übungen. Dieser Lärm vertreibt Wale aus vielen Gebieten und lässt die Tiere regelrecht taub werden. Ihre Kommunikation mit Artgenossen, die eigentlich über riesige Distanzen hinweg möglich ist, wird gestört. Sogar Strandungen können so ausgelöst werden.

Unsere Forderungen

  • Sofortiges Ende der kommerziellen Waljagd in Norwegen, Japan und Island
  • Die EU muss v.a. klare Kante gegen den Walfang in europäischen Gewässern zeigen
  • zeitnahe Umsetzung des Ausbaus von Meeresschutzgebieten auf 30 Prozent der Ozeane; davon 10 Prozent als “Nullnutzungszone“ ohne Fischerei und ohne Rohstoffabbau

So helfen Sie beim Walschutz mit!

  • Verzichten Sie auf Meeresfisch! Das entlastet die überfischten Ozeane und reduziert das Risiko für Wale, in Fischernetzen zu sterben.
  • Schreiben Sie an die Botschaften von Norwegen, Island und Japan und fordern Sie ein Ende des Walfangs!
  • Beobachten Sie Wale in freier Wildbahn – aber achten Sie auf seriöse Anbieter, die Abstand halten und die Tiere nicht bedrängen.   

Als Pat*in mithelfen, Wale zu schützen!

Als Walpat*in helfen Sie mit

  • das kommerzielle Walfangverbot zu erhalten
  • Schutzgesetze zu verbessern
  • fundierte Studien und Berichte als Verhandlungsgrundlage mit den Verantwortlichen zu erstellen
  • die Jagd auf Delfine und Kleinwale langfristig einzudämmen

Unsere größten Erfolge für den Walschutz

2010

Wir können die Bundesregierung überzeugen, nicht länger einen gefährlichen Kompromissvorschlag zu unterstützen, der den Küstenwalfang in Norwegen und Japan legitimiert und so das Walfangverbot zu Fall gebracht hätte.

2012

Ausgelöst durch unserem Bericht „Toxic Menu“ (siehe Publikationen) verlangt die IWC von Walfangländern, ihre Bevölkerung über gesundheitliche Risiken durch den Verzehr von Wal- und Delfinfleisch aufzuklären.

2014

Ein Briefing von Pro Wildlife und Partnerorganisationen zeigt Japans systematischen Stimmenkauf bei der IWC auf.

2016

Mit unserem Bericht „Frozen in Time“ (s.u. Publikationen) enthüllen wir erstmals, wie Norwegen sich weitgehend unbeachtet zum Walfangland Nr. Eins entwickelt hat. Aufgrund unseres Berichts fordert das EU-Parlament 2017 Norwegen auf, die Waljagd zu beenden.

2018

Japan versucht, die IWC „zu reformieren“ und so das kommerzielle Walfangverbot zu kippen. In einem breiten Bündnis können wir diesen brandgefährlichen Versuch vereiteln.

2021

Das EU-Parlament fordert in seiner Resolution zur EU-Biodiversitätsstrategie 2030 Japan und Norwegen auf, den kommerziellen Walfang zu beenden.

2022

Der Versuch des Japan-Verbündeten Antigua & Barbuda, ein Ende des Walfangverbotes einzuläuten, scheitert auf der Walfangtagung.

Publikationen

2016: Unser Bericht „Frozen in Time“ (PDF) enthüllt erstmals, wie sich Norwegen weitgehend unbeachtet zum Walfangland Nr. Eins entwickelt hat.

2012: Unser Bericht „Toxic Menu“ (PDF) zeigt, dass Wal- und Delfinfleisch stark mit Giftstoffen belastet ist.

2012: In unserem Bericht „Breaking Ranks“ (PDF) analysieren wir die Wal- und Delfinjagd in Grönland und auf den Färöer-Inseln.

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