Galapagos-Leguane: Schmuggel, Artenschutz und bedrohte Arten

Warum der Galapagos-Leguan bedroht ist

Galapagos-Leguane: Schmuggel, Artenschutz und bedrohte Arten

Galapagos-Leguane zählen zu den einzigartigen Reptilienarten der Galapagos-Inseln und stehen seit Jahrzehnten unter Schutz. Bereits seit 1975 sind sowohl die Galapagos-Landleguane (Gattung: Conolophus) als auch die Meerechsen (Amblyrhynchus cristatus) im CITES-Anhang II gelistet. Das bedeutet: Ecuador, das einzige Ursprungsland, muss jede Ausfuhr offiziell genehmigen – doch Ecuador hat nie kommerzielle Exporte dieser Tiere erlaubt.

Trotzdem floriert der illegale Handel mit Galapagos-Leguane(n) – ein Markt, der durch falsche CITES-Papiere und scheinbar legale Zuchten in Drittländern wie der Schweiz und Uganda ermöglicht wird.

Galapagos-Leguane im illegalen Tierhandel: Uganda als Drehkreuz

Wie ein einziger Mann, der bereits mehrfach wegen des Schmuggels von Reptilien verhaftet wurde, sich in Uganda ein Imperium aufbauen konnte und den globalen Handel mit seltensten Arten dominiert, zeigt unsere neue Studie, das im März 2025 in der Fachzeitschrift Biological Conservation erschienen ist.

Im Mittelpunkt des Handels mit Galapagos-Leguanen steht ein notorischer Tierschmuggler, der seit mehr als 25 Jahren ein zentraler Akteur in der weltweiten Wildtierkriminalität ist: Seit mindestens 1999 handelt dieser Mann mit illegal eingefangenen Reptilien und wurde u.a. in Kenia und Neuseeland verhaftet. 2014 musste er die Schweiz verlassen. Inzwischen organisiert er den Handel aus Uganda heraus und lässt sich über Kuriere diverser Nationalitäten Nachschub aus der Natur beschaffen. Allein mit dem offiziellen Export von Galapagos-Landleguanen verdiente er in wenigen Jahren Millionen. Die Schwarzmarktpreise werden auf 25.000 Euro (für Galapagos-Landleguane) bis zu mehrere hunderttausend Euro (für einen Rosada-Drusenkopf) geschätzt.

galapagos leguane

Ecuadors Maßnahmen gegen den Leguanschmuggel

Infolge unserer Recherchen hat Ecuador gleich mehrere politische Schritte in die Wege geleitet, um den Machenschaften des Tierschmugglers einen Riegel vorzuschieben:

  • Bereits 2022 präsentierte Ecuador auf dem Ständigen Ausschuss von CITES die jüngsten Schmuggelfälle – mit Verbindungen nach Deutschland, Mexiko, Thailand und Uganda.
  • Im Mai 2025 forderte Ecuador alle CITES-Mitgliedsstaaten auf, künftige Export- oder Importgenehmigungen für Galapagos-Landleguane und Meerechsen nur noch in Rücksprache mit Ecuador auszustellen.
  • Gleichzeitig reichte Ecuador einen offiziellen Antrag für die kommende CITES-Konferenz im November 2025 in Usbekistan ein, alle drei Arten von Landleguanen und die Meerechsen in CITES Anhang I hochzustufen, also einem internationalen Handelsverbot zu unterstellen.

Pro Wildlife unterstützt diesen Antrag und hat ein gemeinsames Schreiben von mehr als 30 Experten aus Forschung, Vollzug und Artenschutz organisiert, die eine Anhang-I-Listung einfordern.

Welche Galapagos-Leguane gibt es?

Die Wissenschaft unterscheidet vier Arten Galapagos-Leguane, drei davon sind Galapagos-Landleguane der Gattung Conolophus:

  • Drusenkopf (Conolophus subcristatus), auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet eingestuft
  • Rosada-Drusenkopf (Conolophus marthae), laut IUCN akut vom Aussterben bedroht
  • Santa Fé Drusenkopf (Conolophus pallidus), laut IUCN gefährdet

Die Meerechse (Amblyrhynchus cristatus) ist als gesamte Art von IUCN nur als „gefährdet“ beurteilt, von den 11 Unterarten gelten jedoch vier als akut vom Aussterben bedroht, sechs als „stark gefährdet“ und nur eine als „gefährdet“.

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