Riesen der Savanne
Mit einer Höhe von bis zu sechs Metern sind Giraffen die größten an Land lebenden Säugetiere. Während die Wissenschaft bislang von einer einzigen Giraffenart ausging hat man 2025 vier verschiedene Arten anerkannt: die Nördliche Giraffe (Giraffa camelopardalis), Netzgiraffe (Giraffa reticulata), Masaigiraffe (Giraffa tippelskirchi) und die Südliche Giraffe (Giraffa giraffa). Sie unterscheiden sich u.a. durch das Netzmuster ihres Fells.
- Status: gefährdet (IUCN 2016)
- Population: ca. 68.293 (IUCN 2016)
- Lebensraum: Savannen
Giraffen: Die höchsten an Land lebenden Säugetiere
Die Größe der Tiere kommt unter anderem durch ihren charakteristischen, langen Hals und die extrem langen Beine. Wie bei fast allen Säugetieren besteht der Hals nur aus sieben Wirbeln, diese sind allerdings bei Giraffen extrem groß. Mit ihrem langen Hals können Giraffen gut an das Laub und die Zweige der Savannenbäume gelangen. Oft sind die Äste mit Dornen übersät, doch Dank der kräftigen, rauen Zunge, die als Schutz vor Sonnenbrand dunkel gefärbt ist, macht dies den Giraffen nichts aus. Die Giraffenzunge kann bis zu einem halben Meter lang werden und dient zum Greifen von Blättern und Ästen. Giraffen gehören zu den Widerkäuern – und verbringen etwa zwölf Stunden am Tag mit Fressen. Durch die Blätter nehmen Giraffen so viel Flüssigkeit auf, dass sie lange Zeit ohne Wasser auskommen können.

Giraffenweibchen leben mit ihren Jungtieren zusammen in kleinen Gruppen. Giraffenmännchen leben als Einzelgänger oder in Bullengruppen. Beim Kampf um die Damen schlagen die Männchen so lange ihre Hälse aneinander, bis einer aufgibt. Männliche und weibliche Tiere haben mit Fell überzogene Knochenzapfen auf dem Kopf. Bei den Bullen sind sie von den Kämpfen oft stumpf und glatt, bei den Kühen sind sie komplett mit Fell überzogen und haben an der Spitze einen Fellbüschel.
Schnell und wehrhaft gegen natürliche Feinde
Giraffenweibchen bekommen ihre Jungen im Stehen. Die Jungtiere fallen aus einer Höhe von zwei Metern in die Tiefe. Das macht dem Nachwuchs aber nichts aus. Schon nach etwa einer Stunde können sich die Kleinen aufstellen und sind dann schon etwa 1.80 Meter groß. Es ist wichtig, dass die Jungtiere sofort stehen können, denn Giraffen haben gefährliche Feinde: Raubtiere wie Hyänen, Leoparden, Löwen und Wildhunde haben es auf sie abgesehen. Wenn die Tiere einen Feind erspähen, nehmen sie meist Reißaus. Im Sprint schaffen es die Riesen auf bis zu 50 Kilometer in der Stunde. Im Notfall können sich Giraffen auch mit Tritten wehren. Besonders gefährlich leben Jungtiere und trinkende Giraffen am Wasserloch. Denn wenn Giraffen trinken, müssen sie die Vorderbeine weit spreizen, damit sie das Wasser mit dem Kopf erreichen. Eine Position, aus der sie nicht schnell entkommen können.
Die größten Bedrohungen für Giraffen
Laut der Roten Liste gefährdeter Arten sind Giraffen gefährdet, zwischen 1985 und 2015 ist die Population um 36-40 Prozent zurück gegangen. Schätzungen gehen von weniger als 70.000 erwachsenen Giraffen aus. Viele Forscher sprechen von einem stillen Aussterben der Giraffen und fordern mehr Schutzmaßnahmen für diese Art. Die Hauptgründe dafür sind schwindender Lebensraum und Wilderei. Giraffen werden in Afrika als Fleischquelle und wegen ihres Fells gewildert. Zudem werden sie in die USA, in Europa und Asien als Jagdtrophäen, Dekorations-Artikel (aus Knochen und Fell) sowie lebend für Zoos und Zirkusse gehandelt.
Das tut Pro Wildlife
Pro Wildlife setzt sich auf internationalen Konferenzen, wie der Konvention zum Schutz wandernder Arten und der Weltartenschutzkonferenz CITES, für den Schutz der Giraffen ein. 2019 wurden Giraffen erstmals bei CITES geschützt und unterliegen seither internationalen Handelskontrollen. Zudem setzt sich Pro Wildlife für Importverbote von Trophäen in die EU und nach Deutschland ein.
 
	 
	 
	