München, 23. September 2025. – Die Artenschutzorganisation Pro Wildlife erhebt zum Welttourismustag am 27.09.2025 schwere Vorwürfe gegen die Reiseplattformen TripAdvisor und GetYourGuide: Dort werden trotz wiederholter Kritik zahlreiche Angebote beworben und verkauft, die mit massivem Tierleid verbunden sind. „Tripadvisor und GetYourGuide profitieren systematisch von Tierquälerei. Während andere Anbieter längst Konsequenzen gezogen haben, hinken diese Branchenriesen hinterher und stellen Profit über Tierschutz“, kritisiert Daniela Freyer, Sprecherin von Pro Wildlife. „Ihre Reichweite macht das Problem noch gravierender – Millionen Touristen werden so in die Irre geführt.“
Die Tiere leiden für touristische Angebote oft unter chronischem Stress, Verhaltensstörungen und unnatürlichen Lebensbedingungen. Um Tiere gefügig zu machen, werden diese häufig als Babys gewaltsam von ihren Müttern getrennt und mit brutalen Methoden „gebrochen“.
Fehlende Richtlinien und Schlupflöcher
Das in Berlin ansässige Unternehmen GetYourGuide verkauft zahlreiche Touren und Aktivitäten, für die Wildtiere leiden müssen, wie Besuche in Elefantencamps, Selfies mit Raubkatzen oder Schwimmen mit Delfinen. Auf Anfrage von Pro Wildlife reagiert das Unternehmen mit kompletter Funkstille. GetYourGuide hat nicht einmal Tierschutz-Richtlinien – ein Armutszeugnis für eine der größten Reiseplattformen Europas.
Das amerikanische Unternehmen TripAdvisor verweist zwar auf eigene „Animal Welfare Guidelines“, doch diese ohnehin sehr schwachen Richtlinien gelten nur für direkt buchbare Angebote – unzählige problematische Attraktionen bleiben trotzdem sichtbar. „TripAdvisors Tierschutz-Richtlinien sind völlig unzureichend – der Tierschutz wird durch die vielen Ausnahmen unterminiert“, kritisiert Daniela Freyer von Pro Wildlife.
Forderungen von Pro Wildlife: Schluss mit der Doppelmoral!
„TripAdvisor und GetYourGuide können nicht länger so tun, als ginge sie das Tierleid nichts an“, so Freyer abschließend. „Wer Millionen mit Tiertourismus verdient, muss auch Verantwortung für das Wohlergehen dieser Tiere übernehmen.“
Pro Wildlife fordert beide Unternehmen auf, alle tierschutzwidrigen Angebote konsequent von ihren Plattformen zu entfernen und Tierschutzrichtlinien zu erlassen, die international anerkannten Standards entsprechen.
Beispiele tierquälerischer Angebote bei Tripadvisor und GetYourGuide können bei Interesse zur Verfügung gestellt werden, darunter:
- Delfinarien mit Shows oder Schwimmen mit Delfinen
- Ausbeutung von Elefanten in vermeintlichen „Sanctuaries“, inkl. direkte Interaktionen wie z.B. Baden
- Missbrauch von Raubkatzen als lebende Fotorequisiten: „Walking with Lions“-Touren, sowie Tiger Parks mit Streichel-Angeboten
- Krokodilfütterungen und Hai-Käfig-Tauchgänge
- Restaurants, die vermeintliche „Delikatessen“ aus Wildtieren anbieten wie Walfleisch, Haifischflossen oder Froschschenkel