Schmuggel seltener Wildtiere gestoppt

Erfolgreicher Einsatz gegen Wildtierkriminalität

Schmuggel seltener Wildtiere gestoppt

Das von Pro Wildlife unterstützte EAGLE-Netzwerk bekämpft in sechs afrikanischen Ländern Wilderei und illegalen Handel mit Wildtieren. Kaum eine Woche vergeht, in der das mehrfach ausgezeichnete Netzwerk nicht Elfenbeinschmuggler, Affenhändler oder korrupte Beamte verhaften lässt. In Westafrika gelang dem Team 2024 erneut, den Schmuggel seltener Wildtiere zu stoppen: Hochbedrohte Affen und Papageien wurden beschlagnahmt und in ihre Heimat Brasilien zurückgebracht.

Seltene Wildtiere gerettet

Lear-Aras ((Anodorhynchus leari) und Goldkopflöwenäffchen (Leontopithecus chrysomelassind nicht nur selten, stark gefährdet und kommen ausschließlich in Brasilien vor. Auch der internationale Handel mit ihnen ist streng verboten.

2024 konnte unsere Partnerorganisation eine illegale Lieferung dieser seltenen Wildtiere im westafrikanischen Togo aufhalten! Die geschmuggelten Tiere waren 40 Tage unter schlimmsten Bedingungen auf einem Schiff von Südamerika nach Afrika unterwegs.

Schmuggel seltener Wildtiere: Lear-Lara © EAGLE
Lear-Lara © EAGLE

Das Team von EAGE half bei der Versorgung der Tiere und der Koordination der lokalen Umweltschutzbehörde mit den CITES-Behörden verschiedener Länder. Insgesamt 12 Lear-Aras und 17 Goldkopflöwenäffchen konnten gerettet werden.

Gefälschte CITES-Genehmigungen

Die Tiere waren mit gefälschten, auf eine fiktive Firma ausgestellten Papieren, unterwegs. Fünf Personen wurden schließlich festgenommen.

Wildtierkriminalität

Das Büro der Vereinten Nationen zur Verbrechensbekämpfung (UNODC) veröffentlichte im Mai 2024 neue Zahlen zu Ausmaß und Schaden der Wildtierkriminalität: Zwischen 2015 und 2021 deuten Beschlagnahmungen auf einen illegalen Handel von rund 4.000 Pflanzen- und Tierarten in 162 Ländern hin. Etwa 3.250 dieser Arten sind Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) aufgeführt.

>> Wildtierkriminalität: Ausmaß, Folgen und Lösungen

Aufwendige Rückholaktion

Brasilien entsandte eine eigene Regierungsdelegation inklusive Tierärzten, um die Ermittlungen zu koordinieren, die gefährdeten Tiere zu behandeln und sie per Flieger nach Brasilien zurückzubringen.

40.000 Euro für einen Lear-Ara

In freier Natur gibt es nur noch einige Hundert Lear-Aras (IUCN). Die Tiere leben in einem kleinen Gebiet südlich des Rio São Francisco im Nordosten Brasiliens. Bevor dieser Ort 1978 entdeckt wurde, galt der Lear-Ara in der Natur als ausgestorben. 2023 gab es einen alarmierenden Anstieg des illegalen Handels. Ein Lear Aras ist auf dem Schwarzmarkt etwa 40.000 Euro wert.

90 Prozent Lebensraum verschwunden

Es gibt nur noch etwa 1.400 Goldkopflöwenäffchen in freier Natur (IUCN). Neben der Zerstörung ihres Lebensraums bedroht sie die illegale Jagd, um sie als Haustiere zu handeln.

>> Weitere Informationen zum Vor-Ort-Projekt gegen Wilderei und Tierschmuggel

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