Keine Show mit Wildtieren

Warum Sie im Urlaub auf tierfreundliche Unterhaltung setzen sollten

Keine Show mit Wildtieren

Der Urlaub ist die perfekte Zeit zum Entspannen, Staunen und Neues entdecken – auch Tiere gehören für viele zum Urlaubserlebnis. Doch Vorsicht: Viele vermeintlich spektakuläre Attraktionen wie „Elefantenfußball“, „tanzende Affen“ oder „Krokodilshows“ sind in Wirklichkeit Shows mit Wildtieren, die mit immensem Tierleid verbunden sind.

Warum Shows mit Wildtieren problematisch sind

Egal ob Elefanten, Schlangen oder Affen – Wildtiere in Shows sind kein natürlicher Anblick. Sie werden zu Unterhaltern degradiert, obwohl sie hochsensible, soziale Lebewesen sind. Eine Show mit Wildtieren zwingt sie in unnatürliche Rollen, fernab von artgerechtem Verhalten.

Statt in freier Natur zu leben, vegetieren viele Wildtiere in kleinen Käfigen oder Betonbecken, oft angekettet und ohne jegliche Beschäftigung. Die Dressur erfolgt häufig mit Zwang, psychischer und physischer Gewalt oder Futterentzug – alles für ein paar Minuten Applaus. Eine Show mit Wildtieren bedeutet für die Tiere ein Leben voller Stress, Angst und Schmerz.

Arten von Shows mit Wildtieren – ein Überblick

Krokodilshows 

In Krokodilshows werden die Tiere als gefährliche Attraktionen inszeniert. Menschen führen riskante Stunts durch – zum Beispiel, indem sie ihren Kopf in das geöffnete Maul eines Krokodils stecken. Doch Krokodile handeln dabei aus Angst und Stress, nicht aus Gehorsam. Die Tiere werden häufig in kleinen Betonbecken gehalten und durch Futterentzug oder körperliche Gewalt gefügig gemacht.

Krokodilshow
Krokodilshow © blanscape

Schlangenshows 

Auch Schlangen werden zur Schau gestellt – ob sie „getanzt“ oder „gemolken“ werden – Schlangen leiden extrem unter dem Stress, dem sie bei Shows ausgesetzt sind. Die Tiere werden häufig ihrer Zähne beraubt oder ihre Giftdrüsen entfernt, was mit erheblichen Schmerzen und Gesundheitsrisiken verbunden ist. Ihr natürliches Verhalten wird durch Angst, Hunger oder Kälte unterdrückt, um sie „auftrittstauglich“ zu machen. Eine Show mit Wildtieren wie dieser steht im klaren Gegensatz zu tiergerechtem Umgang.

Affenshows und Affenboxen

In vielen Ländern werden Affen als „lustige“ Entertainer eingesetzt – sie treten in Kleidern auf, fahren Fahrrad oder „boxen“ gegeneinander. Damit sie diese unnatürlichen Kunststücke ausführen, werden sie oft schon als Babys ihren Müttern entrissen. Das „Training“ basiert auf Gewalt, Isolation und Bestrafung. Außerhalb der Shows fristen viele Affen ihr Dasein in winzigen Käfigen – völlig unterfordert und verängstigt.

Show mit Wildtieren: Affenboxen
Affenboxen © PW

Vogelshows 

Ob Greifvögel oder Papageien – auch sie werden in Shows eingesetzt, um Tricks vorzuführen oder durch Reifen zu fliegen. Doch sie leben meist in beengten Volieren, erhalten wenig Ausflugsmöglichkeiten und werden gegen ihre Natur dressiert. Für viele Vögel bedeuten solche Darbietungen eine verkürzte Lebenserwartung und ständiger Stress. (>> weitere Infos zur Falknerei)

Elefantenshows 

Elefanten, die tanzen, Menschen tragen oder mit Bällen spielen – das ist ein typisches Angebot in vielen asiatischen Ländern. Damit ein Elefant solche Tricks ausführt, wird er oft schon als Jungtier durch grausame Methoden „gebrochen“. Schläge, Ketten, Isolation – all das gehört zum traurigen Alltag dieser Tiere. Eine Show mit Wildtieren wie Elefanten ist niemals harmlos, sondern immer mit Leid verbunden. (>> weitere Infos zum Elefantentourismus)

Show mit Wildtieren: Elefanten in Thailand
Elefantenshows in Thailand © Andrey x & boryak

Delfinshows 

Auch Delfinshows gehören zur Kategorie problematischer Shows mit Wildtieren. Die Tiere leben in viel zu kleinen Becken, ohne Abwechslung oder Rückzug. Sie werden zur Unterhaltung abgerichtet, während ihr natürlicher Bewegungsdrang und ihre sozialen Bedürfnisse unberücksichtigt bleiben. Stress, Unterforderung und gesundheitliche Probleme sind die Folge. (>> weitere Infos zu Delfinarien)

Was Sie tun können

Als Tourist*in haben Sie die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen – ohne auf beeindruckende Tiererlebnisse verzichten zu müssen: 

  • Verzichten Sie bewusst auf jede Show mit Wildtieren. Egal ob groß oder klein – sie alle fördern Tierleid.
  • Informieren Sie sich vorab über tierfreundliche Anbieter. Tierschutzorganisationen oder tierfreundliche Reiseveranstalter helfen Ihnen bei der Orientierung.
  • Wählen Sie Alternativen: Naturtouren mit erfahrenen Guides, Wildtierbeobachtungen in freier Natur oder Besuche in seriösen Auffangstationen bieten echte Erlebnisse – ohne Tierquälerei. 
  • Teilen Sie Ihr Wissen: Erzählen Sie Familie, Freunden oder Mitreisenden, warum Sie keine Shows mit Wildtieren unterstützt – und helfen Sie mit, das Bewusstsein zu verändern. 

Fazit: Keine Show mit Wildtieren ist harmlos

Keine Show ist es wert, ein Tier leiden zu lassen. Wildtiere gehören in ihre natürlichen Lebensräume, nicht in eine Show. Ob Affe, Elefant oder Schlange – sie alle verdienen Respekt und ein Leben ohne Angst und Dressur. Als Urlauber*innen können Sie mit Ihrer Entscheidung ein starkes Zeichen setzen: Gegen Tierleid und für echten Tierschutz. Also: Augen auf bei der Urlaubsplanung – und kein Applaus für Tierleid.

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