Kongo: Affenschutz

Kongo: Affenschutz

Affenwaisenhaus J.A.C.K.

Überblick

Obwohl die vom Aussterben bedrohten Schimpansen streng geschützt sind, töten Wilderer im Kongo erwachsene Tiere und verkaufen das Fleisch, der Nachwuchs wird eingefangen und als Haustiere illegal gehandelt. Im Schutzprojekt erhalten die beschlagnahmten Affen medizinische Versorgung und werden wieder aufgepäppelt.

In der Demokratischen Republik Kongo, einem der gefährlichsten und ärmsten Länder der Welt, kämpft das Team von J.A.C.K. (die französische Abkürzung für „Jungtiere, die in Katanga beschlagnahmt wurden“) seit 2006 um das Überleben der Schimpansen.

Team Jack 2023
© JACK

Dank der Initiative der Auffangstation J.A.C.K. und ihren Gründern greifen in der Provinzhauptstadt Lubumbashi die Behörden endlich stärker durch und verfolgen Wilderer und Händler. Sie beschlagnahmen regelmäßig illegal gehandelte Schimpansen, die sie dann in das Affenwaisenhaus bringen. Dort werden sie medizinisch versorgt, aufgepäppelt, resozialisiert, artgerecht untergebracht und liebevoll gepflegt. Derzeit leben 37 Schimpansen in der Station. Das große Ziel ist die Auswilderung der bedrohten Menschenaffen in einem sicheren Gebiet. Doch bis die Regierung dies ermöglicht, bleiben die Affen jahrelang im Waisenhaus. Sie leben artgerecht in Gruppen auf einem großen Freigelände.

Die intensive Aufklärungsarbeit, die Zusammenarbeit mit den Behörden und die Unterstützung der Vollzugsbeamten bei der Ahndung des Wildtierhandels wurde belohnt: Seit 2013 wurde kein Schimpanse mehr in Lubumbashi zum Verkauf angeboten! Doch die Schmuggler entdecken neue Routen und verwenden kleine Grenzübergänge nach Sambia…

Der Handel mit Schimpansenbabys ist illegal und ist ein grausames Geschäft. Doch im September 2022 geschieht ein bisher nie dagewesener verbrecherischer Überfall auf die Auffangstation:
Drei gerade erst gerettete Schimpansenkinder werden gekidnappt und die Stationsgründer mit dem Leben bedroht. Ein bisher nie dagewesener Vorgang und eine neue Stufe der Eskalation im skrupellosen Geschäft mit Menschenaffen. Horrende Lösegeldforderungen und Drohungen, die Tiere zu töten, setzen dem Team extrem zu. Verdächtige wurden festgenommen und die Sicherheitsvorkehrungen für das Team und die Schützlinge in der Station verschärft. Undercover-Recherchen, internationale Presseberichte und ein gemeinsamer Appell internationaler Tierschutzorganisationen an den Präsidenten des Kongo blieben ohne Erfolg. Von den drei kleinen Schimpansen fehlt bis heute jede Spur.

Rekordbeschlagnahmen von Primaten

Obwohl J.A.C.K. nur für die Versorgung von Schimpansen vorgesehen war, überlegten die Gründer Franck und Roxane nicht lange, als im Herbst 2020 in Simbabwe 25 noch sehr junger Meerkatzen und Mangaben beschlagnahmt wurden, die aus dem Kongo stammten, aufzunehmen. Mit der Unterstützung von Pro Wildlife wurden erstmals neue Gehege-Anlagen gebaut, damit die überlebenden 20 Tiere befreit und zurück in den Kongo gebracht werden konnten. Seit Februar 2021 kann die Rettungsstation auch kleine Primaten aufnehmen und immer mehr beschlagnahmte Tiere kommen zu J.A.C.K.:

Im Juni 2022 erreichte das Team wieder ein Hilferuf, um 25 Meerkatzen und Mangaben aus schrecklichen Umständen zu retten. Pro Wildlife konnte auch diesmal schnelle Unterstützung bieten - alle Affen sind wohlbehalten in der Auffangstation angekommen und werden nun optimal versorgt! Seither gab es zwei weitere große Rettungsaktionen in 2023 - im März für 20 Äffchen und Anfang Juni nochmals für 22 kleinere Äffchen (v.a. Mangaben und Meerkatzen) und das Schimpansenbaby Mpo.

Mit dem Ausbau der Auffangstation für kleine Primaten eröffnet J.A.C.K. ein neues Kapitel seiner Geschichte: War die Station bisher nur für Schimpansen ausgestattet, ist sie nun plötzlich auch zur Rettungsinsel für kleinere Affen geworden, die im Kongo zuhauf unter meist katastrophalen Bedingungen gehalten werden. Und tatsächlich kommen aus dem ganzen Land immer mehr Notfälle dazu, die nun bei J.A.C.K. aufgepäppelt werden und mit ihren Artgenossen in einer Gruppe leben dürfen. Inzwischen ist J.A.C.K. auch für temperaturempfindliche Affenarten wie Goldbauchmangaben optimal ausgestattet. Für einige Arten wurden warme Schlafhäuser gebaut, weil sie die kalten Winternächte in der Höhenlage der Station nicht überleben würden. Sobald die Jungtiere alt und fit genug sind, sollen sie auf ihre Wiederauswilderung vorbereitet werden.

Mit der Unterstützung von Pro Wildlife und den Spenden des 24 GUTE TATEN Kalenders 2022 wird das Affenwaisenhaus im Jahr 2023 zur ersten Auswilderungsstation für kleine Primaten in der DRC ausgebaut.

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Ziele

  • Rettung von Schimpansen, kleinen Primaten und anderen beschlagnahmten Wildtieren
  • Aufklärungsarbeit zu Buschfleisch und Tierhandel
  • Bildungsprogramme für Schüler im Artenschutz
  • Vollzugsunterstützung gegen Tierhandel
  • Etablieren eines Auswilderungsprogramms in DRC

Erfolge

  • Pro Wildlife unterstützt die Rettungsstation J.A.C.K. seit 2017 mit über 136.000 EUR (Stand Januar 2024)
  • Derzeit werden 37 Schimpansen zwischen 4 und 20 Jahren sowie 77 kleine Primaten in der Station versorgt (Stand Mai 2023)
  • Start des ersten Auswilderungsprogamms für kleine Primaten in der Demokratischen Republik Kongo in 2023
  • Ausbau der Station für die Aufnahme von kleinen Primaten in 2021
  • Seit 2013 wurde kein Schimpanse mehr in Lubumbashi zum Verkauf angeboten

2023

Ein besonderes Highlight 2023 war der Bau der ersten Affen-Auswilderungsstaion im Kongo bei JACK: Im März begann der Bau, im November wurde alles fertiggestellt. Seitdem werden die ersten Affengruppen auf ein Leben in Freiheit vorbereitet und lernen, z.B. wie sie Nahrung finden oder Feinde erkennen.

2022

Das Auswilderungsprojekt für kleine Primaten wird in den 24 GUTE TATEN Adventskalender 2022 aufgenommen

Rettung von 33 Primaten (29 Meerkatzen und Mangaben, 4 Schimpansen)

2021

Rettung von 35 Primaten (33 Meerkatzen und Mangaben, 1 Galago, 1 Schimpanse) und Bau von Nachthäusern

2020

Gehegebau für die Aufnahme von beschlagnahmten Meerkatzen und Mangaben

2019

Als eines der Projekte im sogenannten 24-gute-Taten Adventskalender gehen knapp 11.000 Euro an das Waisenhaus, um Medikamente & Equipment für kranke Schimpansen zu finanzieren.

2018

Ausstattung für die neue Tierklinik

2017

Pro Wildlife finanziert den Besuch und die Arbeit der Tierärztin Dr. Ainare Basaras, die bereits im Affenwaisenhaus in Limbe jahrelange Erfahrung sammeln konnte. Ainare führte verschiedene veterinärmedizinische Untersuchungen, Behandlungen und Operationen durch (Ausführlicher Bericht über den Einsatz von Dr. Basaras)

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Bunia ist endlich in Sicherheit

Kaum wurde die Transportbox geöffnet, rannte das gerettete Schimpansenmädchen in die Arme von Stationsgründer Franck, der sie mit Affenlauten begrüßte. Zwei Kugeln steckten in Bunias Arm. - Vermutlich wurde sie getroffen, als Wilderer ihre Mutter und den Rest der Gruppe töteten. Mit viel Liebe wurde Bunia gesund gepflegt und findet nun in der Schimpansenguppe eine neue Familie.

Gerettete Goldbauchmangaben © J.A.C.K.
Gerettete Goldbauchmangaben © J.A.C.K.

Goldbauchmangaben

Mit der Aufnahme der beschlagnahmten Mangaben und Meerkatzen hat das Team von J.A.C.K. ein neues Kapitel eröffnet. Die kleinen Affen stellen die Station vor nicht gekannte Herausforderungen. Wie diese temperaturempfindlichen Goldbauchmangaben, für die ein warmes Nachthaus gebaut werden musste.

Behandlung in der Tierklinik © Ainare Basaras
Behandlung in der Tierklinik © Ainare Basaras

Eine neue Tierklinik für J.A.C.K.

Dank der Unterstützung von Spendern konnte 2018 das Gebäude der Tierklinik sowie die Grundausstattung im Innenbereich fertiggestellt werden. Dazu gehören ein Operationsraum, ein Labor und eine Apotheke. Mit Hilfe von Pro Wildlife wurden in 2019 auch größere Mengen an Medikamenten und sonstiger medizinischer Ausstattung angeschafft.

Schimpansin Rosie © J.A.C.K.
Schimpansin Rosie © J.A.C.K.

Rosie (2008 geboren)

Mitarbeiter des EPULU Okapi Reservat retteten das Schimpansenbaby, nachdem ihre Mutter und der Rest der Gruppe für Buschfleisch getötet wurden. Rosie wurde schließlich per Flugzeug in die über 2.000 km entfernte Rettungsstation gebracht, wo sie seit 2009 in Sicherheit ist. Rosie ist besonders verspielt, aber auch sehr eigensinnig: Ob beim Spielen oder Fressen – sie setzt ihren Kopf durch.

Helfen Sie beim Einsatz vor Ort mit!

  • Rettung von Affen und anderen Wildtieren
  • Versorgung der Schützlinge
  • Ausbau und Instandhaltung der Einrichtung
  • Covid-19 Sonderhilfe für Menschenaffen
  • Vollzugsunterstützung

“A unique and loving team always ready to assist the most hopeless cases wounded by human's greed. Pro Wildlife is an invaluable support for all the lives rescued and to be rescued by J.A.C.K. Thank you for being such a great Partner!”

Roxane & Franck J.A.C.K.

Roxane von JACK