Jaguar

Jaguar

Die Einzelgänger Südamerikas

Der Jaguar (Panthera onca) ist in Mittel- und Südamerika beheimatet. Er ist die drittgrößte Katzenart, nach Tigern und Löwen. Sein Alleinstellungmerkmal ist die große Beißkraft – der Jaguar kann ungefähr zweimal so stark zubeißen wie ein Löwe und hat somit das kräftigste Gebiss von allen Katzen. Das Aussehen ist dem des Leoparden, der in Asien und Afrika lebt, recht ähnlich. Er ist jedoch viel bulliger und hat sehr muskulöse Beine. Er bringt bis zu 90 Kilogramm auf die Waage und obwohl bedeutend schwerer, hat er einen wesentlich kürzeren Schwanz als der Leopard.

  • Status: potenziell gefährdet
  • Population: ca. 64.000
  • Lebensraum: Tropischer Regenwald

Gefleckter Urwaldbewohner

Die Grundfarbe des Fells ist goldgelb. An der Unterseite ist das Fell weiß. Die typische Fleckenzeichnung ist dunkelbraun oder schwarz, wobei die Flecken wesentlich größer sind als beim Leoparden. Die ringförmigen Flecken werden noch durch einen Punkt im Inneren ergänzt. Schwarze Jaguare haben diese Flecken ebenfalls, jedoch sind diese oftmals nur bei Sonne im Gegenlicht zu sehen. „Schwarze Panther“ sind in Wirklichkeit keine eigene Art, sondern schwarzer Jaguare oder Leoparden.

Die dunklen Tiere sind eine häufige Erscheinung, die auf eine besonders dunkle Pigmentierung zurückzuführen ist. Die Raubkatzen sind sehr anpassungsfähig und leben im tropischen Regenwald, aber auch in Trockenwäldern und Sumpfgebieten. Sie sind hervorragende Schwimmer und halten sich vor allem gerne in Ufernähe auf. Jaguare sind die einzigen Großkatzen, die auf dem amerikanischen Kontinent leben. Die kleinen Pumas sind keine Großkatzen, sondern werden der Unterfamilie der Kleinkatzen zugeordnet. Das Verbreitungsgebiet des Jaguar ist heutzutage hauptsächlich in Mittel- und Südamerika, etwa 90 Prozent der Jaguare leben im Amazonasbecken, früher kam die Großkatze auch in den südlichen Bundesstaaten der USA vor.

Der einzige Feind des Jaguars ist der Mensch

Der Jaguar steht an der Spitze der Nahrungskette und hat außer dem Menschen keinen natürlichen Feind. Er frisst vor allem größere Tiere, wie beispielsweise Hirsche, Tapire, Gürteltiere, aber auch Vögel und Fische – und wagt sich sogar an Krokodile. Durch das sehr starke Gebiss kann er auch den Panzer von Schildkröten knacken. Der Jaguar ist kein besonders guter Sprinter, daher schleicht er sich an die Beute langsam und nah heran.

Die Tiere sind Einzelgänger mit großen Territorien, was die Schätzungen des Gesamtbestandes erschwert. Jaguare sind vor allem bedroht durch die Vernichtung ihres Lebensraums für Landwirtschaft (beispielsweise für den Anbau von Soja und Ölpalmen), die Viehzucht sowie die Abholzung der Wälder. Das Fell der Tiere lässt sie zudem immer noch Opfer von Jägern werden. Die Felle, Knochen, Zähne und Pfoten sind begehrt als Trophäen und Schmuck. Außerdem werden Jaguare zum Teil von Bauern abgeschossen, die Angst um ihren Viehbestand haben.

Der Bestand des Jaguars ist in den letzten 21 Jahren vermutlich um 20 bis 25 Prozent zurückgegangen. Der Jaguar ist im Anhang I des Washingtoner Artenschutzabkommens, kurz CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Fauna and Flora) gelistet, der internationale Handel ist dadurch verboten. Trotzdem ist die Jagd in einigen Herkunftsländern immer noch erlaubt. Andere Länder haben bereits reagiert, Bestandserhaltungsmaßnahmen ergriffen und die Jagd verboten.

Das tut Pro Wildlife

Pro Wildlife kämpft gegen Trophäenjagd und die kommerzielle Nutzung von Wildtieren sowie für strenge internationale Handelsverbote.

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