Afrikanischer Savannenelefant

Afrikanischer Savannenelefant

  • Status: Stark gefährdet
  • Population: ca. 350.000
  • Lebensraum: Savanne, Busch, Wüste
  • Verbreitung: südliches Afrika, Ost- und Teile Zentralafrikas

Elfenbeinhandel dezimiert die Bestände

Afrikanische Savannenelefanten (Loxodonta africana) kamen einst in ganz Afrika vor heute lebt er nur noch in schätzungsweise 15 % seines historischen Verbreitungsgebiets, in insgesamt 24 Ländern. Die jahrhundertelange Jagd für den Elfenbeinhandel hat Savannenelefanten in ganz Nordafrika aber auch anderen Gebieten längst ausgerottet.

In in Mali und Trockengebieten Namibias lebt eine kleine, sehr bedrohte Population von „Wüstenelefanten“. Sie haben sich im Verhalten, aber auch im Körperbau an den trockenen Lebensraum angepasst.

Zur Kolonialzeit lebten noch mehrere Millionen Savannenelefanten, letzte länderübergreifende Zählungen im Jahr 2016 gingen von etwa 350.000 Tieren aus. Sie gelten als stark gefährdet, ihr Bestand wurde in 50 Jahren um mehr als 60 Prozent dezimiert. Alleine Zwischen 2006 und 2013 nahm er vermutlich um 111.000 Tiere ab.

Hauptbedrohungsursache ist die Wilderei für den Elfenbeinhandel, gefolgt von Lebensraumzerstörung durch wachsende menschliche Bevölkerungszahlen und Infrastrukturprojekte. Besonders die Bestände Ostafrikas waren sowohl in historischer Zeit als auch in den letzten Jahren besonders stark von der Jagd nach Elfenbein betroffen – alleine in Tansania wurden zwischen 2007 und 2013 etwa 60.000 Savannenelefanten gewildert. Das südliche Afrika war von der Wilderei länger verschont, deshalb lebt dort der größte verbliebene Bestand, insbesondere in Botswana.

Abgesehen vom Menschen haben Elefanten kaum natürliche Feinde. Große Raubtiere wie Löwen können zwar einzelne Elefantenkälber töten. Im Normalfall werden diese jedoch von ihrer Mutter und ihrer Herde geschützt und verteidigt.

Afrikanischer Savannenelefant – das größte Landsäugetier

Savannenelefanten sind die größten Landsäugetiere. Elefantenbullen erreichen eine Höhe von mehr als drei Metern und ein Gewicht von sechs Tonnen.  Die (besonders bei Afrikanischen Savannenelefanten) riesigen Ohren werden zur Kühlung eingesetzt.

Elefanten sind Pflanzenfresser und ernähren sich von Gräsern, Wurzeln, Ästen, Blättern, und Rinde.

Elefant beim Fressen
Elefant beim Fressen

Ein erwachsenes Tier verspeist pro Tag bis zu 170 Kg Grünzeug und braucht 70 – 150 Liter Wasser. Die etwa zwei Zentner Dung, die ein Tier pro Tag produziert, sind ein hervorragender Nährboden für ausgeschiedene Samen. Die Tiere sind wichtige Landschaftsgärtner, die Samen von Bäumen und anderen Pflanzen über weite Strecken verbreiten und Savannen und Wasserstellen offenhalten, die von vielen Tieren genutzt werden. 

Auf seinen Wanderungen zwischen Weide- und Wassergründen legt der Afrikanische Savannenelefant Strecken von bis zu 100 Kilometern pro Tag zurück. In Extremsituationen kann er bis zu 40 km/h schnell werden.

Leben im Matriarchat

Afrikanische Savannenelefanten leben in Familienverbänden aus verwandten weiblichen Tieren (Elefantenkühen) und ihren Jungen (Kälbern). Sie können sich zu komplexen Sozialverbänden aus mehreren Dutzend Tieren, sogenannten „Clans“, zusammenschließen, die von einer Elefantenkuh, der sogenannten Matriarchin, angeführt werden. Weibliche Savannenelefanten bekommen in der Regel alle drei bis vier Jahre Nachwuchs, nach einer Tragzeit von 22 Monaten.

Männliche Tiere verlassen die Herde, wenn sie in die Geschlechtsreife kommen. Zum Teil schließen sie sich zu Bullengruppen zusammen. Ab einem Alter von etwa 25 Jahren tritt bei den Bullen die sogenannte „Musht“ ein, eine periodisch wiederkehrende Zeit erhöhter Testosteron-Produktion und Aggressivität. In dieser Phase und mit zunehmendem Alter steigen auch die Chancen der männlichen Tiere, sich gegen Konkurrenten durchzusetzen und sich fortzupflanzen.

Elefanten: sozial und intelligent

Elefanten können bis zu 70 Jahre alt werden. Sie sind hochintelligent und sehr sozial. Mit ihrem sprichwörtlich guten Gedächtnis behalten sie Orte, Stimmen und Gerüche über Jahrzehnte in Erinnerung. Sie verständigen sich über weite Entfernungen mit für uns nicht hörbaren, niedrigfrequenten Tönen. Der Begriff „Dickhäuter“ ist irreführend: Denn Elefantenhaut ist sehr empfindlich, insbesondere an manchen Stellen wie dem Bauch oder hinter den Ohren. Durch Schlamm und Sandbäder schützen die Tiere ihre sensible Haut gegen Sonnenbrand und Parasiten.

Elefanten verfügen über einen hervorragenden Geruchssinn und ein sehr ausgeprägtes Gehör. Sie können sich über große Entfernungen durch sehr tiefe Töne verständigen, die Menschen nicht hören können.

Elefanten besitzen zwei Arten von Zähnen: die zu Stoßzähnen umgewandelten, enorm verlängerten oberen Schneidezähne und vier ziegelsteingroße Backenzähne. Die zwei Stoßzähne wachsen lebenslang und können bei alten Bullen im Extremfall mehr als 100 Kilo wiegen. Sie werden zum Graben nach Wasserquellen und Mineralien und bei Rangkämpfen eingesetzt.

Bei den afrikanischen Elefantenarten haben im Gegensatz zu den Asiatischen Elefanten auch weibliche Tiere Stoßzähne. Allerdings kommen infolge der Wilderei vermehrt Tiere mit kleineren bzw. sogar ganz ohne Stoßzähne zur Welt. Die Stoßzähne werden benötigt, um Wasserlöcher und Mineralstoffe auszugraben, sich im Wald den Weg zu bahnen und um mit Rivalen Kräfte zu messen. Während die Stoßzähne erst im Kindesalter sichtbar werden und im Lauf des Elefantenlebens immer länger werden, werden die Backenzähne von Elefanten insgesamt sechs mal erneuert.

Besonders markant ist der aus Oberlippe und Nase entstandene Rüssel, der aus etwa 40.000 verschiedenen Muskeln besteht. Er ist äußerst feinfühlig und beweglich und dient nicht nur zum Riechen, Trinken und Tasten, sondern auch zur Kontaktaufnahme und als Greiforgan, um Blätter und Äste an Bäumen zu erreichen oder Grasbüschel abzureißen.

Das tut Pro Wildlife

Pro Wildlife setzt sich intensiv für den Schutz der Elefanten ein. Wir setzen uns dafür ein, Elfenbeinhandel und Wilderei sowie die Trophäenjagd zu beenden und kämpfen auf politischer Ebene für einen weltweiten strengen Schutz der Tiere ein. Pro Wildlife unterstützt das vor allem in West- und Zentralafrika aktive Netzwerk EAGLE, das gegen Artenschutzkriminalität vorgeht. Im südlichen Afrika unterstützen wir die Rettung und Wiederauswilderung von Elefantenwaisen und Projekte zur Koexistenz von Menschen und Elefanten, in Ostafrika (Tansania) ein Schutz- und Forschungsprogramm zum Erhalt wichtiger Wanderrouten und Lebensräume und in Südafrika (Botswana) Umweltbildung und die Schaffung alternativer Einkommensquellen.

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