Lebendig mehr wert
Weltweit werden Wildtiere getötet, gehandelt, gejagt und gegessen. All das geschieht unter dem Deckmantel der Nachhaltigkeit. Doch wie nachhaltig ist der Tod zunehmend bedrohter Arten ?

Afrikanische Elefanten
Seit Jahren dominiert der Begriff der „nachhaltigen Nutzung“ von natürlichen Ressourcen viele Artenschutzdebatten. Mit diesem bislang überwiegend positiv belegten Begriff werden jedoch vor allem die Jagd auf und der Handel mit Wildtieren propagiert sowie die Lockerung von Schutzbestimmungen vorangetrieben. Dabei geht es nicht um die Nutzung durch die lokale Bevölkerung, sondern um die Plünderung der Natur für den kommerziellen, internationalen Handel. Nachhaltig ist dabei häufig vor allem der Schaden, den Tiere und Ökosysteme nehmen. Protagonisten dieses Konzepts sind häufig Befürworter der Großwildjagd und des Tierhandels, die versuchen Handels- und Jagdbeschränkungen zu untergraben. Doch auch viele Regierungsvertreter unterstützen das Mantra von Jagd und Handel als Instrument des Artenschutzes, der Entwicklungshilfe und der Armutsbekämpfung.

Tigerpython
Wildtiere sind keine Ware
Zunehmend brisant wird die Problematik bei den alle drei Jahre stattfindenden Konferenzen des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES), das durch den Handel bedrohte Wildtiere schützen soll: Die Vertreter der Nutzer-Lobby versuchen dort immer aggressiver, zentrale Mechanismen dieses Schutzabkommens (insbesondere die bislang auf wissenschaftlichen Faktoren basierenden Kriterien für die Unterschutzstellung von Tier- und Pflanzenarten) durch Aufnahme wirtschaftlicher Aspekte zu schwächen. Damit sollen Jagd- und Handelsinteressen gestärkt und die kommerzielle Nutzung von bedrohten Arten erleichtert werden.

Löwentrophäe
- Gemeinsame Forderungen von Tier- und Naturschutzorganisationen zum Europäischen Green Deal (Okt 2020)
- Gemeinsame Forderungen der Verbände zum Global Biodiversity Framework der CBD (Feb 2020)