München, 16. Oktober 2025. – Mit dem Wahlsieg des CDU-Kandidaten Alexander Kalouti und der veränderten Sitzverteilung im Dortmunder Stadtrat stellt sich die Frage nach der Zukunft der städtischen Ethikkommission, die sich zu den Trophäenjagdangeboten auf der Messe JAGD & HUND berät. Die Kommission war 2020 ein Wahlversprechen des nun scheidenden SPD-Oberbürgermeisters Thomas Westphal und wurde schließlich 2023 nach anhaltendem Druck von Tierschutzorganisationen eingesetzt. Ergebnisse liegen bisher nicht vor.
„Die Ethikkommission wurde von vornherein von den Verantwortlichen verschleppt. Mit dem Wechsel an der Spitze der Stadtregierung ist die Zukunft der Kommission nun völlig unklar“, warnt Dr. Mona Schweizer von Pro Wildlife. „Wir befürchten, dass die neue CDU-geführte Stadtspitze wenig Ambitionen hat, das Projekt des Vorgängers und damit die Diskussion um die umstrittenen Trophäenjagdangebote auf der JAGD & HUND fortzuführen.“
CDU will keine Angebotseinschränkungen auf der Messe
Während im zurückliegenden Wahlkampf fast alle befragten Parteien ein Ende der Vermarktung von Trophäenjagdangeboten zum Abschuss bedrohter Arten forderten, sprach sich nur die CDU für den Erhalt der Messe in ihrer bisherigen Form aus. Sie stützt damit auch die Messeleitung, die in den letzten Jahren freiwillige Einschränkungen für Gatterjagdangebote auf gezüchtete Löwen und künstliche Farbvarianten von Antilopen sogar wieder zurückgenommen hatte. Als alleinige Gesellschafterin der Westfalenhallen steht die Stadt Dortmund und damit der Dortmunder Stadtrat allerdings gemeinsam in der Verantwortung.
„Der Stadtrat darf nicht zulassen, dass wirtschaftliche Interessen über Tier- und Artenschutz gestellt werden“, so Schweizer weiter. „Wenn die Ethikkommission jetzt ausgebremst wird, wäre das ein fatales Signal – nicht nur für Dortmund, sondern für den Umgang mit ethischen Fragen in der Kommunalpolitik insgesamt.“
Verantwortung der Stadt bleibt
Die Vermarktung von Trophäenjagdreisen auf Elefanten, Nashörner, Löwen und andere international geschützte Arten auf Europas größter Jagdmesse ist seit langem heftig umstritten. Seit Jahren fordert ein Bündnis von Tierschutzorganisationen, dass die Stadt als Eigentümerin der Messegesellschaft endlich klare Grenzen zieht und die Angebote untersagt.
„Die neue Stadtregierung muss sich entscheiden, ob sie glaubwürdigen Tier- und Artenschutz unterstützt oder weiter den Ausverkauf bedrohter Wildtiere fördert“, betont Schweizer abschließend. „Wir fordern daher den neuen OB auf, die nahtlose Fortführung der Arbeit der Ethikkommission zu gewährleisten und seiner politischen Verantwortung für eine tier- und artenschutzkonforme Zukunft Dortmunds gerecht zu werden.“
Die Pressemitteilung wird unterstützt von:
Pro Wildlife e.V.
BBT – Bündnis Bayrischer Tierrechtsorganisationen
Bund gegen den Missbrauch der Tiere e. V.
Bundesverband Tierschutz e. V.
Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht e. V.
Deutscher Tierschutzbund e.V.
ElasmOcean e.V.
Future for Elephants e.V.
Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung e.V.
Gesellschaft zur Rettung der Delfine e.V.
GNA-Stiftung Mensch und Natur
Humane World for Animals Deutschland
Jane Goodall Institut Deutschland e. V.
PETA Deutschland e.V.
People for Nature and Peace
Rettet den Regenwald e.V.
Rettet die Elefanten Afrikas e.V.
Stiftung für das Tier im Recht
Verband Deutscher Sporttaucher e.V.
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Wildtierschutz Deutschland e.V.