München, 28. Januar 2025. – Ab heute bis Sonntag, den 2. Februar findet Europas größte Jagdmesse ‚JAGD & HUND‘ in Dortmund statt. Das Angebotsspektrum umfasst auch eine breite Auswahl an Trophäenjagdreisen. Dabei werden auch Abschüsse auf bedrohte und geschützte Arten wie Elefanten, Nashörner, Leoparden oder europäische Braunbären vermarktet. Die Aussteller locken die potenziellen Trophäenjäger*innen auch mit Schnäppchenangeboten und makabren Gewinnspielen. „Es ist immer wieder unglaublich, wie das Leben von Tieren verramscht wird für den Kick des Abschusses oder eine Trophäe an der Wohnzimmerwand“, kritisiert Dr. Mona Schweizer von Pro Wildlife.
Schnäppchenschlacht der Jagdreiseanbieter
Eine ganze Halle widmet die ‚JAGD & HUND‘ den Trophäenjagdreisen. Knapp 100 Aussteller buhlen um die Gunst der Trophäenjäger*innen. Neben Pauschalangeboten zur Leopardenjagd für 26.000 € oder zur Jagd auf einen kapitalen Elefantenbullen für 30.000 € erzeugen Rabatte und Schnäppchen Aufmerksamkeit. Der Abschuss eines Pavians für 50 €, eines Schakals für 70 €, einer Giraffe für 1.800 € oder eines stoßzahnlosen Elefanten für 5.500 € sind genauso im Angebot wie ganze Jagdpakete mit beispielsweise drei Antilopen und einem Warzenschwein zum Einstiegspreis von 2.900 €. Wenn es noch günstiger sein soll, dann können auch sogenannte Reduktionsjagden gebucht werden, die die Farmen zum angeblichen Bestandsmanagement ausschreiben. Zwei Büffelkühe, zwei Gnus und sechs Impalas inklusive Unterkunft und Verpflegung für 9.900 €.
„Glücksrad“ und Preisausschreiben
Der Kampf um Kundschaft endet jedoch nicht mit der Schnäppchenschlacht, auch diverse Gewinnspiele werden angeboten. Die Preise reichen von der Teilnahme an einer Drückjagd über garantierte Abschüsse eines Kudus oder Zebras bis hin zu einer kompletten Jagdreise. Auch ein Glücksrad kann gedreht werden – jeder Dreh gewinnt. Von verschieden hohen Rabatten auf Abschüsse von Impalas, Gnus, oder Zebras bis hin zu den Hauptpreisen des Abschusses einer Giraffe oder eines Büffels ist alles dabei.
„Die ‚Geiz ist geil‘-Mentalität scheint auch nicht vor Teilen der Trophäenjagd-Reisebranche Halt zu machen. Die Jagdlobby vertritt stets den Standpunkt, nur wenn man den Tieren ein Preisschild umhänge, hätten sie einen Wert. Doch in diesem Töten zum Schnäppchenpreis-Wahnsinn zeigt sich genau das Gegenteil: In Wahrheit ist es eine völlige Entwertung tierischen Lebens,“ bemerkt Schweizer abschließend.