Adidas stoppt Känguruleder-Produkte

Pro Wildlife-Kampagne erfolgreich: Letzter großer Sportartikelhersteller lenkt ein

München, 16. Mai 2025. Die Tierschutzorganisation Pro Wildlife begrüßt die Ankündigung von Adidas, die Verwendung von Känguruleder in der Produktion bis Ende 2025 vollständig einzustellen. Vorstandschef Björn Gulden hatte dies auf der Jahreshauptversammlung am 15. Mai bestätigt.

„Der Ausstieg von Adidas aus der Känguruleder-Produktion ist ein Meilenstein für den globalen Tier-und Artenschutz und beendet ein besonders grausames Kapitel in der Sportartikelindustrie“, erklärt Daniela Freyer von Pro Wildlife. „Als letzter der drei großen Sportartikelhersteller zieht Adidas nun endlich nach und übernimmt Verantwortung für Tierschutz und Biodiversität.“

Erfolgreiche Kampagne für Australiens Wappentiere 

Pro Wildlife fordert seit Jahren, die Verwendung von Känguruprodukten einzustellen. Adidas als weltweit zweitgrößter Hersteller von Sportartikeln ist eines der großen Unternehmen, das am längsten an der Verwendung des Wildtier-Leders festhielt. NIKE und Puma hatten bereits 2023 erklärt, zukünftig darauf zu verzichten. Pro Wildlife hatte mit einer breit angelegten Kampagne, Petitionen und Öffentlichkeitsarbeit jahrelang auf diesen Erfolg hingearbeitet. 

Auch andere Sport- und Modemarken, darunter Prada und Versace, kamen der Forderung von Tierschützern bereits nach. In Deutschland konnte Pro Wildlife Lebensmittel-Einzelhandelsketten überzeugen, den Verkauf von Känguru-Fleisch einzustellen. 

Känguru-Jagd besonders grausam 

„Die industrielle Jagd auf über 1 Million wilde Kängurus jährlich in Australien ist mit europäischen Tierschutzstandards nicht vereinbar. Es ist höchste Zeit, dass alle Sportartikelhersteller Känguru-Schuhe aus den Regalen verbannen“, so die Pro Wildlife Sprecherin. Doch auch die Verarbeitung zu Tierfutter und Steaks ist ein Problem. 

Bei der nächtlichen Jagd kommt es häufig zu Fehlschüssen, bei welchen die Tiere schwer verletzt werden und qualvoll verenden. Besonders problematisch: Regelmäßig werden auch Muttertiere getötet, dabei werden die im Beutel der Mutter lebenden Kängurubabies und abhängige Jungtiere entweder brutal erschlagen oder einem langsamen Tod überlassen. 

Die massenhafte Bejagung für die industrielle Nutzung kann sich zudem negativ auf die Bestände der ikonischen australischen Beuteltiere und das ökologische Gleichgewicht auswirken.  

Hintergrundinfos: >> Informationen zur erbarmungslosen Känguru-Jagd

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