Vergiftung von Wildtieren stoppen

Europaweite Kampagne „Stop Wildlife Poisoning“

Vergiftung von Wildtieren stoppen

Jahr für Jahr werden unzählige Wildtiere in Europa systematisch durch illegale Giftköder getötet. Auch Tierarten, die nach nationalem, EU- und internationalem Recht geschützt sind, sind betroffen. Beispiel Raubvögel: Jeder vierte Rotmilan stirbt an einer Vergiftung. Bislang wird selten gegen die illegalen Tötungen ermittelt, die allerwenigsten Fälle werden aufgedeckt. Ein grenzüberschreitender Ansatz auf EU-Ebene ist dringend erforderlich, um gegen die Vergiftung von Wildtieren vorzugehen.

Kampagne gegen illegale Wildtiervergiftung

Häufig werden Giftköder ausgelegt, um vermeintliche Schädlinge wie Füchse oder Raubvögel zu töten, die Nutztiere bedrohen oder als Konkurrenz für die Jagd wahrgenommen werden. Hierbei kommen in der EU bereits verbotene Pestizide zum Einsatz. Der weltweit am häufigsten in Giftködern nachgewiesene Giftstoff ist Carbofuran.

Fuchs: Vergiftung von Wildtieren

Wildtierkriminalität in Europa: Beispiele großer Vergiftungsfälle 

  • Ungarn, 2021: 118 vergiftete Tiere, darunter 94 Vögel
  • Serbien, 2023: mehr als 800 vergiftete Vögel
  • Spanien, 2023: fast 100 Geier sterben an einer Massenvergiftung

Am 2. Dezember 2024 startete die europaweite Kampagne „Stop Wildlife Poisoning“, um auf dieses gravierende und bislang unterschätzte Problem aufmerksam zu machen.

(Englisch) CPEW - Campaign against criminal Poisoning of European Wildlife
Video (Englisch) CPEW – Campaign against criminal Poisoning of European Wildlife (YouTube)

Todeskreislauf

Ob Gänsegeier, Wolf oder Seeadler das anvisierte Opfer sind: Eine Vergiftung kann eine tödliche Kettenreaktion auslösen und das empfindliche Gleichgewicht des Ökosystems stören – frisst ein anderes Tier den Kadaver, stirbt es ebenfalls. Ganze Kolonien können von einem einzelnen Giftköder ausgerottet werden.

Pflanzenschutzmittel Carbofuran

Durch Giftköder gelangen toxische Substanzen wie das Insektizid Carbofuran in die Umwelt. Carbofuran ist ein hochgiftiges Pestizid, das in der Landwirtschaft zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt wird. Das starke Nervengift löst akutes Herz-Kreislauf-Versagen aus. Die Europäische Union hat seine Verwendung im Jahr 2008 verboten. Da das Pestizid jedoch in Ländern außerhalb der EU und auch online noch erhältlich ist, wird es weiterhin illegal eingesetzt und bedroht die Tierwelt.

Vorsicht: Auch für Haustiere und Menschen ist Carbofuran hochgefährlich! Berühren Sie ausgelegte Köder, vergiftete Eier oder tote Tiere nicht. Meistens werden Gifte in roter, blauer oder violetter Warnfarbe produziert.

Es ist höchste Zeit, dass die Europäische Union Maßnahmen ergreift, um die illegale Tötung von Wildtieren zu stoppen. Pro Wildlife unterstützt die Kampagne: Die Vergiftung von Wildtieren ist ein häufiges Umweltverbrechen, das von den Behörden endlich umfassend untersucht und von den Gerichten ernst genommen werden muss.

Jetzt die illegale Vergiftung von Wildtieren stoppen!

  1. Sie finden Giftköder oder vergiftete Wildtiere? Meiden Sie jeglichen Hautkontakt, machen Sie stattdessen Fotos und Notizen und melden den Vorfall der Polizei!
  2. Sprechen Sie mit Ihren Freunden und Familienangehörigen und machen Sie auf dieses Problem aufmerksam.
  3. Unterzeichnen Sie die Petition „Stop Wildlife Poisoning“:  Sie fordert die Europäische Union auf, dringend gegen die kriminelle Vergiftung von Wildtieren vorzugehen.

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