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Mehr als 60 europäische Organisationen aus 22 EU-Ländern haben sich in der EU-Bürgerinitiative Fur free europe zusammengeschlossen, um Pelzfarmen und den Verkauf der Pelze ein für alle Mal aus der EU zu verbannen!
Dazu wurde eine Europäische Bürgerinitiative (EBI) ins Leben gerufen – die zu einer der erfolgreichsten Tierschutzbürgerinitiativen jemals wurde: Bereits im März 2023, mehr als zwei Monate vor der offiziellen Deadline, konnte sie beendet werden. Mit mehr als 1,5 Millionen verifizierten Stimmen, d.h. sie stammen erwiesenermaßen von wahlberechtigten EU-Bürgern – erforderlich waren „nur“ 1 Million: Die Europäische Kommission muss nun konkrete Maßnahmen zu beschließen, wie das Ziel der EBI erreicht wird.
Pelz ist nicht mehr zeitgemäß
Pelze werden schlicht und ergreifend nicht benötigt, weder als Pelzmantel noch als Mützenbommel oder Fellkragen! Und auch aus ethischer Sicht ist es nicht zu rechtfertigen, Tiere für ihren Pelz zu quälen und zu töten. Da Pelztierzucht verwerflich ist, unabhängig davon, ob sie in oder außerhalb der EU stattfindet, fordern wir zudem ein Verkaufsverbot.
84 % der Deutschen halten laut einer Umfrage von 2022 die Haltung und Tötung von Tieren zur Pelzgewinnung für die Modeindustrie für nicht akzeptabel.
Pelzproduktion ist mit unfassbarem Tierleid verbunden
Wildtiere wie Nerze oder Füchse werden in winzigen, verdreckten Gitterkäfigen gehalten, meist auf grobem Maschendraht, der sich schmerzhaft in ihre Pfoten einschneidet. Tageslicht oder frische Luft sind ebenso Fremdwörter wie ausreichend Bewegungsfreiheit. Von artgerechter Haltung keine Spur!

Auch die Tötungsmethoden sind äußerst grausam, denn der unbeschädigte Pelz steht hier im Vordergrund. Nerze werden beispielsweise in mobilen Tötungsmaschinen vergast. Nach ca. zwei Minuten sind die meisten Tiere qualvoll erstickt. Doch die Tötungsmethode ist unzuverlässig, so werden immer wieder noch lebende Tiere gehäutet.
Auch Menschen und die Umwelt leiden
Pelztierfarmen stellen eine Gefahr für die Gesundheit von Mensch und Tier dar. Während der COVID-19-Pandemie waren hunderte Nerzfarmen von Coronavirus-Ausbrüchen betroffen. Eine Brutstätte für neue Varianten und Ausbrüche. Fast 20 Mio. Nerze mussten präventiv getötet werden.
Außerdem hat Pelztierhaltung erhebliche Umweltauswirkungen. Durch den Ausbruch von Tieren aus Pelzfarmen ist der Amerikanische Nerz heute in der EU weit verbreitet, mit schwerwiegenden Folgen für die heimische Artenvielfalt. Pelze werden mit giftigen Chemikalien bearbeitet, Bodenverunreinigungen sind hier vorprogrammiert.
Rückenwind für ein EU-weites Pelzverbot
- Zwölf EU-Länder haben die Europäische Kommission dazu aufgerufen, Möglichkeiten für ein dauerhaftes Verbot der Pelztierhaltung in der EU zu prüfen und einen Gesetzesvorschlag vorzulegen. Seit 2023 wird die EU-Tierschutzgesetzgebung überarbeitet. Wir machen Druck, damit das Pelzverbot dort seinen Platz bekommt. Die erfolgreiche EBI war dafür ein Meilenstein.
- Die Entwicklungen während der Corona-Pandemie stärkten ebenfalls die EBI: Nach mehreren Ausbrüchen von SARS-CoV-2 auf Nerzfarmen wurden 2.000 europäische Pelzfarmen geschlossen. Die Pelzindustrie wird als Wirtschaftsfaktor immer unbedeutender: Aktuell gibt es „nur“ noch etwa 1.300 Pelzfarmen in der EU.
- Laut Angaben der Fur Free Europe-Initiative hat sich die Nerz“produktion“ weltweit im Zeitraum 2020-2022 halbiert (von 33 auf 17 Millionen Felle). Nicht nur in der EU, auch global sind Pelzfarmen ein Auslaufmodell.
- Hunderte Marken verzichten bereits auf Druck der Kundschaft auf die Verwendung von Pelz. >> Fur Free Retailer
- Die EU-Kommission hatte bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) eine Studie zum Tierschutz in Pelzfarmen in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse der EFSA-Studie wurden im Juli 2025 veröffentlicht und sind vernichtend: Pelzfarmen bedeuten ernstes und dauerhaftes Tierleid – sie sind unvereinbar mit dem Tierschutz.
- Am 21. Juli 2025 wurde der amerikanische Nerz (Neogale vison, auch Mink genannt) offiziell in die EU-Liste invasiver, fremder Arten aufgenommen – mit Wirkung ab 7. August 2027. Das bedeutet: Genehmigungen für Mink-Farmen sind künftig auch aus Naturschutzsicht kaum noch zu rechtfertigen.