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Am 23. Februar 2025 haben die Wähler*innen entschieden, wie Deutschlands politische Ausrichtung in den kommenden vier Jahren aussehen wird. In Zeiten von humanitären Krisen, Kriegen und politischen Spannungen rückt der Schutz von Tier, Natur, Klima & Artenvielfalt schnell in den Hintergrund. Doch gerade jetzt ist eine Bundesregierung, die den Handlungsbedarf in diesen Bereichen erkennt und angeht, unerlässlich.
Eine intakte Natur ist unsere Lebensgrundlage
Ohne intakte Natur und Artenvielfalt geht es nicht. Die Natur bietet die Grundlage für unsere Ernährung und sämtliche Rohstoffe, die wir nutzen und zum Leben brauchen. Eine intakte Natur schützt vor der Ausbreitung von Zoonosen, also Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragbar sind und sie kann Naturkatastrophen wie Hochwasser und Hitzewellen eindämmen.
Der Verlust der Artenvielfalt und natürlicher Lebensräume schmälert nicht nur die Lebensqualität, sondern kann auch zur Knappheit von Ressourcen führen. Natürliche Lebensräume schützen und wiederherstellen, Artenvielfalt erhalten, Überfischung bekämpfen, Schutzgebiete ausbauen: Es geht um eine langfristige Ko-Existenz von Natur, Tieren & Menschen. Dies zu erkennen und umzusetzen ist eine elementare Aufgabe der künftigen Regierung, um unser aller Lebensgrundlage zu erhalten.
Klimaschutz – Jetzt!
2024 war in Deutschland das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Die Schäden durch zunehmende Naturkatastrophen in Europa beliefen sich 2024 auf rund 31 Milliarden Dollar.
Trotz immer häufiger auftretender Naturkatastrophen wie Dürren oder Hochwasser wird die „Klimakrise“ von der Politik nicht wie eine tatsächliche Krise behandelt. Doch das Thema duldet keinen Aufschub mehr. Klimaziele einzuhalten, nachhaltig zu wirtschaften und erneuerbare Energiequellen auszubauen sind Aufgaben, die die künftige Bundesregierung unbedingt und konsequent angehen muss, um unsere Lebensgrundlagen auch für die Zukunft zu erhalten. Deutschland allein kann den Klimawandel zwar nicht aufhalten, kann aber durch einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und der Einhaltung von Klimazielen international mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, wie Klimaschutz funktionieren kann!
Besserer Tierschutz ist überfällig
Zwei Jahre lang beschäftigte sich die Ampel-Regierung mit der längst überfälligen Überarbeitung des deutschen Tierschutzgesetzes. Es wäre die erste umfassende Novellierung des Tierschutzgesetzes in zehn Jahren gewesen. Doch mit dem Bruch der Koalition wurde klar: Das neue Tierschutzgesetz wird in dieser Legislatur nicht mehr kommen.
Seit mehr als 20 Jahren ist das Staatsziel Tierschutz im Art. 20a des deutschen Grundgesetzes verankert. Doch das bisher gültige Tierschutzgesetz wird diesem Anspruch nicht einmal annähernd gerecht. Die kommende Bundesregierung muss daher dringend die Novellierung des Tierschutzgesetzes wieder aufnehmen und die Grundlage für einen präventiven und zukunftsorientierten Tierschutz in Deutschland schaffen.
Forderungen an die künftige Bundesregierung
Wir fordern die künftige Bundesregierung auf, auch in schwierigen Zeiten den Schutz von Tier, Natur, Klima & Artenvielfalt nicht zu vergessen und sich in der kommenden Legislatur unter anderem für folgende Punkte einzusetzen:
- Sicherzustellen, dass Biodiversitäts- und Klimaschutz die Prämisse aller wirtschaftlichen und politischen Entscheidungen sind und Ziele eingehalten werden.
- Die von der Biodiversitätskonvention (CBD) beschlossene „30 x 30“- Regelung umzusetzen und 30 Prozent unserer Landes- und Meeresflächen bis 2030 als Schutzgebiete einzurichten.
- Die längst überfällige Novellierung des Tierschutzgesetzes wieder aufzunehmen und endlich abzuschließen.
- Den Handel mit und die Privathaltung von Wildtieren durch die Einführung einer Positivliste von Tierarten, die als Haustiere geeignet sind, ein Handelsverbot von Wildtieren über Online-Portale und gewerbliche Tierbörsen sowie ein Importverbot für Wildfänge zu beschränken.
- Die Einfuhr von Jagdtrophäen geschützter Tierarten sowie Angebote von Trophäen-Jagdreisen zu verbieten.
- Sich für die Erhaltung strenger Schutzbestimmungen für große Beutegreifer und andere gefährdete Arten in Deutschland und Europa einzusetzen.
- Die Haltung von Wildtieren in Zirkussen zu beenden.
- Sich für eine konsequente Wende der EU-Politik hin zu einer Ökosystem-basierten und dem Vorsorgeprinzip entsprechenden Fischerei einzusetzen.
- Die Grundschleppnetzfischerei zu beenden, vor allem in Schutzgebieten und besonders sensiblen Ökosystemen.
Fazit
Auch in Zeiten von Kriegen und vielen anderen Krisen ist es wichtig, den Natur-, Tier-, Klima- & Artenschutz nicht aus den Augen zu verlieren, im Gegenteil: Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur und den Tieren ist wichtiger denn je. Eine Bundesregierung, die diese Dringlichkeit erkennt und die Probleme angeht, ist unerlässlich für unser aller Zukunft.
Wie die Parteien umweltbezogenen Themen gegenüberstehen, können Sie in der Analyse des Deutschen Naturschutzrings nachlesen: https://bundestagswahl.dnr.de/wahlprogramme-zur-bundestagswahl-2025.