Schneeleopard

Schneeleopard

Raubkatze in Schnee und Eis

Der Schneeleopard (Panthera unica) ist wie der Tiger oder der Löwe eine eigenständige Großkatzenart und keine Unterart des Leoparden. Schneeleoparden sind perfekt an ein Leben in den bitterkalten Hochgebirgen Zentralasiens angepasst. Das flauschige, dichte Fell schützt die Tiere vor der extremen Kälte, das Unterfell kann am Bauch bis zu zwölf Zentimeter Länge erreichen. Der überdurchschnittlich lange Schwanz dient als eine Art Decke, die sie im Winter warm hält.

  • Status: Gefährdet
  • Population: 2.710 – 3.386
  • Lebensraum: Hochgebirge, Buschland und Nadelwälder

Perfekt angepasst

Die typische Fellfärbung tarnt die Schneeleoparden perfekt zwischen Felsen und Schnee. Die Fleckenzeichnung ist dunkelbraun oder schwarz, die Unterseite ist heller beziehungsweise weiß. Die Grundfarbe des Fells ist grau und kann in allen Grauschattierungen ausgeprägt sein. Sie haben sehr große Pfoten, die das Körpergewicht wie Schneeschuhe auf eine größere Fläche verteilen. Somit versinken sie nicht im Schnee, der in ihrem Lebensraum häufig und in großen Mengen fällt.

Die vergrößerten Nasenlöcher dienen dazu, die bis zu minus 40 Grad kalte Gebirgsluft vorzuwärmen, bevor sie in die Lungen gelangt. Der große Brustkorb und die starke Lunge helfen den Schneeleoparden dabei, genügend Sauerstoff aufzunehmen, denn die Luft ist in 3.000 bis 5.000 Metern Höhe dünn. Das muskulöse Tier wiegt bis etwa 55 Kilogramm und ist ein ausgewiesen guter Kletterer. Um breite Gletscherspalten zu überwinden, können Schneeleoparden bis zu 16 Meter weit springen. Damit sind Schneeleoparden die Rekordhalter im Weitsprung. Der fast einen Meter lange buschige Schwanz hilft ihnen dabei die Balance zu halten.

Zur Lieblingsbeute der Schneeleoparden zählen Nagetiere und mittelgroße Huftiere, aber er frisst zu einem kleinen Anteil auch Pflanzen. Der Schneeleopard schleicht sich typischerweise sehr nah an seine Beute, die ein Vielfaches des eigenen Körpergewichts wiegen kann, bevor er diese erlegt. Dabei nutzt er teilweise Felsen als Erhöhung, um seine Beute von oben zu überraschen. Auch Sprints von wenigen hundert Metern werden zurückgelegt.

Der Lebensraum der Schneeleoparden schrumpft

Wie viele Schneeleoparden es noch gibt, kann nur grob geschätzt werden. Laut der Roten Liste der gefährdeten Arten (IUCN) leben noch etwa 2.710 bis 3.386 erwachsene Tiere in freier Wildbahn. Zählungen sind schwierig, da der Lebensraum der Tiere kaum zugänglich ist und Schneeleoparden als Einzelgänger leben. Die Menschen in Kirgistan bezeichnen Schneeleoparden auch als „Geister der Berge“,  denn sie sehen die Tiere nur selten.

Bei Pelzjägern ist das schöne Fell der Schneeleoparden sehr begehrt, zudem werden die Knochen in der Traditionellen Asiatischen Medizin verwendet. Die Ausweitung der menschlichen Besiedelung führt zu Konflikten mit Bauern, da manchmal auch Nutztiere auf dem Speiseplan der Raubkatzen stehen.

Der Schneeleopard steht unter internationalem Schutz, somit ist der internationale kommerzielle Handel verboten. Die Art ist auf Anhang I des Washingtoner Artenschutzabkommens, englisch CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Fauna and Flora), aufgeführt. Zwölf Länder, in denen der Schneeleopard nachweislich verbreitet ist, haben das Tier unter Schutz gestellt und arbeiten zusammen im Global Snow Lepard & Ecosystem Protection Program (GSLEP).

Das tut Pro Wildlife

Pro Wildlife setzt sich weltweit für einen besseren Schutz von Wildtieren und ihren Lebensräumen ein. Wir klären auf, welche Alternativen es zum Einsatz von Wildtieren in der Traditionellen Medizin gibt.

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