Löwe

Löwe

Jagd, Wilderei und Lebensraumverlust

Der Löwe (Panthera leo) ist die sozialste aller Katzenarten. Löwen leben meist in Rudeln aus vier bis zwölf verwandten Weibchen mit ihren Nachkommen und ein oder zwei Männchen zur Revierverteidigung. Die Größe der von Löwenrudeln beanspruchten Reviere können selbst innerhalb einer Region stark variieren. Je nach Größe des Löwenrudels und je nach Beuteangebot kann ein Löwenrudel ein Gebiet von 20 bis 4.000 Quadratkilometern beanspruchen.

  • Status: Gefährdet
  • Population: 20.000 – 25.000 (August 2023)
  • Lebensraum: Savanne, Busch- und Grasland, Wüste und tropischer Regenwald

Afrikanische und Asiatische Löwen

Löwen kommen insgesamt in 26 Ländern vor, in mindestens 27 Ländern bzw. 92% ihres historischen Verbreitungsgebietes sind sie bereits ausgestorben, möglicherweise auch in acht weiteren. Ursprünglich waren Löwen in ganz Afrika, auf der arabischen Halbinsel sowie in Teilen Asiens verbreitet. Außerhalb Afrikas leben heute nur noch in Indien etwa 600 Tiere.

Bisher unterschieden Wissenschaftler zwischen Afrikanischem und Asiatischem (bzw. Persischem oder Indischem Löwen). Heute wird diskutiert, dass die Tiere in Indien, Nord- West- und Zentralafrika einer Unterart angehören (Panthera leo leo) und diejenigen in Süd- und Ostafrika einer anderen Unterart (Panthera leo melanochaita).

Löwen jagen im Rudel

Löwen sind nachtaktiv und jagen meist im Schutz der Dämmerung oder Dunkelheit. Löwen sind keine besonders schnellen oder ausdauernde Läufer, jedoch Meister im Anschleichen. Sie nutzen jede Form der Deckung, um sich ihrer Beute unbemerkt zu nähern, bevor sie schließlich in einem kraftvollen Sprint losschlagen. Da Löwen im Rudel jagen, können sie Beutetiere reißen, die deutlich größer sind als sie selbst.

Löwen fressen vor allem größere Tiere, wie beispielsweise Büffel, Gnus, und Zebras, aber ausnahmsweise können auch einzelne, junge Elefanten oder Giraffen auf ihrem Speiseplan stehen. Zudem fressen Löwen Aas und können auch anderen Raubtieren, wie Tüpfelhyänen, die Beute stehlen. Entgegen der vorherrschenden Meinung, dass männliche Löwen vom Jagderfolg der Weibchen profitieren, jagen männliche Tiere selbst häufig und erfolgreich.

Männchen, die noch kein eigenes Rudel erobert haben, leben und jagen häufig in Junggesellengruppen. Männliche Löwen haben eine Mähne, die sie größer und imposanter erscheinen lassen, als sie in Wirklichkeit sind. Wenn die männlichen Nachkommen die Geschlechtsreife erreicht haben, verlassen sie ihr Rudel, um ein eigenes zu erobern. Bei der Paarung beißen Männchen den Weibchen in den Nacken; die dann still halten. Die Beiden paaren sich bis zu 40 Mal pro Tag über einen Zeitraum von etwa fünf Tagen. Die Jungtiere haben dunkle Flecken auf ihrem Fell; so sind sie in der Savanne besser getarnt.

Löwenbestände dezimiert

Afrikas Löwenbestände haben dramatisch abgenommen: Zwischen 1993 und 2014 sind die Bestände um 43 Prozent gesunken, in manchen Regionen wird der Rückgang sogar auf mehr als 60 Prozent geschätzt. Und der Bestandsrückgang setzt sich weiter fort. Verantwortlich dafür sind der Verlust an Lebensraum und Beutetieren, Konflikte mit Viehzüchtern, Krankheiten, Jagd und Wilderei. Löwen gehören zu den beliebtesten Trophäen bei der Großwildjagd – Hunderte Tiere werden jedes Jahr abgeschossen, teils in freier Natur, teils in umzäunten Jagdfarmen. In den letzten Jahren hat zudem der Handel mit Löwenknochen für die Traditionelle Asiatische Medizin stark zugenommen – als Ersatz für Tigerknochen, die einem internationalen Handelsverbot unterliegen. Wissenschaftliche Studien gehen davon aus, dass nur noch 20.000 – 25.000 Löwen in ganz Afrika leben.

Das tut Pro Wildlife

Pro Wildlife kämpft gegen den Abschuss von Löwen für Jagdtrophäen sowie die Zucht für Handel mit Knochen, Fellen und anderen Körperteilen. Wir setzen uns mit Erfolg für bessere internationale Schutzbestimmungen und eine Beschränkung des internationalen Handels ein. In mehreren afrikanischen Ländern unterstützt Pro Wildlife Initiativen gegen illegalen Handel mit Raubkatzen und anderen bedrohten Arten.

Seit 2021 setzt sich Pro Wildlife gemeinsam mit dem SAVE Wildlife Conservation Fund im Projekt „SAVE Lions – Leben mit Löwen“ für den Löwenschutz in Botswana ein.

Ihre Hilfe kommt an

Großwildjagd auf Löwen
Hunderte Löwen werden jedes Jahr geschossen

Einsatz gegen Trophäenjagd

Pro Wildlife setzt sich dafür ein, dass Jagdreise-Angebote und die Einfuhr der Trophäen endlich verboten werden. Wir konnten bereits wichtige Meilensteine erzielen: In immer mehr Ländern werden Trophäen-Verbote diskutiert, auch das Europäische Parlament unterstützt unsere Forderung nach einem EU-weiten Verbot.

Workshop für besseren Löwenschutz © SAVE
Workshop © SAVE

Löwenschutzprojekt in Botsuana

Das Dorf Quqao am Rande des Okavango-Deltas ist ein Hotspot für Löwentötungen. Hier wurde 2021 das Schutzprojekt „SAVE Lions“ gestartet. Zusammen mit den Gemeindemitgliedern werden Konfliktsituationen analysiert, Löwen-Ranger eingestellt und Lösungsansätze entwickelt. Das Pilotprojekt ist Vorbild für sechs weitere Gemeinden im Projektgebiet.

Löwe als Haustier
Löwe in Gefangenschaft

Wildnis im Wohnzimmer

Löwen auf der Couch oder im Hinterhof: Was wie ein schlechter Filmtitel klingt, ist bittere Realität. Wildtiere als Haustiere zu halten, liegt im Trend und Deutschland gehört weltweit zu einem der größten Absatzmärkte. Hunderttausende Wildtiere sind in deutschen Haushalten zu finden, unter anderem auch Löwen. Pro Wildlife klärt über die Missstände auf und setzt sich für strikte Beschränkungen und Regulierungen des Handels und der Privathaltung von Wildtieren ein.

Löwe im Zirkus © Jo-Anne McArthur
Löwendressur © Jo-Anne McArthur

Löwen im Zirkus

Bis heute gehören Löwen in deutschen Zirkussen noch immer zum Programm. Tierschutzwidrige Dressurmethoden, ständige Transporte und ein Leben in engen, kargen Käfigen sind für Löwen eine Qual und mit enormem Stress verbunden. Deutschland ist das letzte Land in der EU, dass weiterhin die Zurschaustellung von Wildtiere in Zirkussen uneingeschränkt erlaubt. Pro Wildlife setzt sich für wildtierfreie Zirkusse ein.

Löwe als Urlaubsattraktion
Löwen als Urlaubsattraktion

Tierschutzfallen im Urlaub

Weltweit werden Wildtiere als Touristenattraktionen missbraucht. Löwenjunge werden direkt nach der Geburt von ihrer Mutter getrennt, um den Rest ihres Lebens ausgebeutet zu werden: Als Touristen-Attraktion, lebendes Ziel für die Trophäenjagd und Lieferant von Körperteilen für die Traditionelle Medizin. Pro Wildlife klärt über die Vielzahl der Tier- und Artenschutzprobleme im Tourismus auf und setzt sich für den besseren Schutz von Löwen ein.

CITES 2022 Pro Wildlife
Pro Wildlife auf der CITES-Konferenz 2022 in Panama City

Unsere politische Arbeit

Pro Wildlife setzt sich für einen besseren gesetzlichen Schutz von Löwen und anderen bedrohten Arten ein. Wir dokumentieren Ausmaß und Folgen des Tierhandels, der Wilderei und der Trophäenjagd. Im direkten Austausch mit Politiker*innen und auf internationalen Konferenzen setzen wir uns für für Handelsverbote bzw. -beschränkungen ein.

Helfen Sie beim Schutz der Löwen mit!

Als Löwenpat*in bzw. mit einer Spende helfen Sie

  • ein Ende der Trophäenjagd voranzutreiben
  • internationale Schutzgesetze zu verbessern
  • Initiativen gegen Handel und Privathaltung von Raubkatzen zu unterstützen
  • die friedliche Koexistenz von Menschen und Löwen zu fördern
  • in Afrika nachhaltige Bildungs- und Aufklärungsarbeit für den Löwenschutz zu betreiben

Was aktuell geschieht

Gemeinsam die Trophäenjagd stoppen

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