PUMA stoppt Känguruleder-Produkte

Tierschützer begrüßen die Entscheidung

München, 6. März 2023. Tierschützer begrüßen die Ankündigung von Puma, die Produktion von Fußballschuhen mit Känguruleder in diesem Jahr einzustellen. „Dass Puma Produkte aus Känguruleder einstellt, ist eine großartige Nachricht für den Tierschutz und mehr Nachhaltigkeit“, so Daniela Freyer von der Tier- und Artenschutzorganisation Pro Wildlife. Puma, weltweit drittgrößter Sportartikelhersteller mit Sitz im bayrischen Herzogenaurach, hatte am 2. März anlässlich der Vorstellung eines neuen Modells des KING Fußballschuhs aus veganem Material den Stopp von Känguruleder zugesichert. Bislang war der Kult-Schuh aus Känguruleder („K-Leather“) hergestellt worden. „Die Jagd auf Kängurus ist besonders grausam und mit hiesigen Anforderungen an Tierschutz und Ökologie nicht vereinbar. Höchste Zeit, dass auch die Sportartikelhersteller adidas und NIKE endlich nachziehen und Känguru-Schuhe aus den Regalen verbannen“, so Freyer.

Pro Wildlife und weitere Tierschutzorganisationen aus Deutschland, Australien und aller Welt fordern seit langem, Känguruprodukte aus dem Sortiment zu nehmen. Die Modemarken Prada, Versace sowie der italienische Schuhhersteller Diadora kommen dieser Forderung bereits seit 2020 nach. In Deutschland und anderen EU-Ländern haben zudem Lebensmittel-Einzelhandelsketten sowie manche Tierfutter-Händler den Verkauf von Känguru-Fleisch aufgrund der Tierschutz-Appelle eingestellt.

Känguru-Jagd besonders grausam

In Australien werden jedes Jahr rund 1,6 Millionen Kängurus getötet, um sie zu Lederprodukten, Tierfutter und Steaks zu verarbeiten. Die EU ist der größte Importeur solcher Produkte. Bei der nächtlichen Jagd kommt es häufig zu Fehlschüssen, die die Tiere schwer verletzen und qualvoll verenden lassen. Regelmäßig werden auch Muttertiere getötet, die abhängigen Jungtiere werden entweder brutal erschlagen oder einem langsamen Tod überlassen. Artenschützer und Wissenschaftler befürchten zudem, dass die hohen Abschussquoten für die industrielle Nutzung den Fortbestand der nur in Australien heimischen Beuteltiere gefährden könnte.

Hintergrundinfos: >> Informationen zur Känguru-Jagd

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