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Haben Sie die Ketten auf unserem Titelbild wahrgenommen? Haben Sie gesehen, dass die Betreuer mit Elefantenhaken ausgestattet sind? Und haben Sie sich gefragt, ob die Menge an Besuchenden für die Tiere Stress bedeutet? Warum für Laien kommerzielle Einrichtungen von seriösen Auffangstationen schwer zu unterscheiden sind:
Viele Reisende wollen Tieren etwas Gutes tun und besuchen selbst ernannte Auffangstationen (animal sanctuaries) oder Waisenhäuser (orphanage). Um es in aller Deutlichkeit zu sagen: Viele dieser Einrichtungen nutzen die Tiere für rein kommerzielle Zwecke. Vor dem Besuch einer Wildtierauffangstation sollte man sich unbedingt auf der Internetseite über die jeweilige Einrichtung informieren und in den Sozialen Medien nach Erfahrungsberichten und authentischen Fotoaufnahmen suchen.
Diese Kriterien helfen, eine seriöse Auffangstation zu erkennen
- Die Station geht transparent damit um, woher die Tiere stammen und warum sie gerettet wurden. Sie berichtet von den Leidenswegen ihrer Schützlinge und klärt über die Ausbeutung der Tiere auf.
- Die Tiere sind nicht angebunden und können sich frei in möglichst natürlicher, weitläufiger Umgebung bewegen, die sowohl Rückzugsmöglichkeiten als auch Schutz vor Witterungsbedingungen bietet.
- Die Tiere werden nach ihren sozialen Ansprüchen gehalten und artgerecht vergesellschaftet (zum Beispiel in Gruppen/Herden)
- Seriöse Auffangstationen betreiben keine Zucht.
- Die Tiere werden nicht zu Arbeits- oder Showzwecken eingesetzt.
- Die Tiere werden nicht vermietet, verliehen oder verkauft.
- Die Einrichtungen verfügen über alle erforderlichen behördlichen Genehmigungen.
- Oberstes Ziel der Einrichtung ist die Wiederauswilderung der Tiere, soweit dies möglich ist.
Einrichtungen mit Delfinen, Orcas oder anderen Meeressäugern sollten Sie in keinem Fall besuchen, da diese in Gefangenschaft nicht artgerecht gehalten werden können.

Vor Ort ist auch ein prüfender Blick auf folgende Kriterien zu werfen:
- Seriöse Auffangstationen sind sauber und hygienisch.
- Trinkwasser steht immer zur Verfügung.
- Qualifizierte Tierpfleger*innen sind für die Versorgung der Tiere verantwortlich. Sie wenden keine Gewalt an. Die Interaktionen zwischen ihnen und den Tieren sind auf ein Minimum reduziert. Genauso wird sich um kranke Tiere umgehend gekümmert.
- Die Besucher*innen werden immer von kompetentem Personal begleitet und über die Bedürfnisse von Wildtieren und ihren Bedrohungen informiert.
Gute Einrichtungen sind selten und Tierleid ist nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Bei mehreren Kriterien ist offensichtlich Fachwissen nötig, um diese einschätzen zu können. Wir empfehlen deshalb, die Tiere in der Wildnis zu beobachten.
Das tut Pro Wildlife
Pro Wildlife informiert Reisende und Reiseveranstalter über die Tier- und Artenschutzprobleme im Wildtiertourismus und gibt >> Tipps, worauf sie im Urlaub achten sollten. Zusätzlich setzen wir uns für strengere Gesetze und Verbote im Handel mit Wildtieren ein und helfen diese international zu schützen.