Liberia: Wildtierrettung

Liberia: Wildtierrettung

Libassa Wildlife Sanctuary

Überblick

Liberia gehört zu den ärmsten Ländern Westafrikas, in dem verschiedenste Arten für den Handel mit Buschfleisch bejagt werden: Von Affen über Schlangen und Schuppentiere bis hin zu Zibetkatzen. Hinzu kommt, dass Tiere, insbesondere die Babys der gewilderten Primaten, illegal als Haustiere gehalten werden.

Ende 2016 verabschiedete Liberias Regierung endlich ein neues Gesetz zum Schutz bedrohter Wildtiere, das Handel, Haltung und Verzehr bedrohter Arten verbietet. Um die beschlagnahmten Tiere aufzunehmen und zu versorgen, wurde die „Libassa Wildtier-Station“ gegründet. Libassa ist die einzige Rettungsstation für Wildtiere in ganz Liberia und den angrenzenden Regionen.

Kampf gegen den Wildtierhandel

Liberia hat eine lange Tradition im Buschfleisch-Handel. Dabei werden die verschiedensten Tierarten getötet und zum Verzehr angeboten und die Jungtiere häufig als Haustiere gehalten. Obwohl viele bedrohte und weltweit geschützte Tierarten betroffen sind, hat es bis 2016 gedauert, den Handel, Verzehr und Verkauf von bedrohten Arten per Gesetz zu verbieten.

Die Station Libassa Wildlife Sanctuary eröffnete 2017, um den Vollzug zu unterstützen. Denn nur wenn es eine Unterbringungsmöglichkeit für die Tiere gibt, finden überhaupt Beschlagnahmen statt. Libassa versorgt solche Wildtiere, pflegt sie gesund und wildert sie wann immer möglich aus.

Ziele

  • Rettung und Pflege von beschlagnahmten Wildtieren
  • Wiederauswilderung wann immer dies möglich ist
  • Lebenslange Versorgung von Tieren, die in der Wildnis nicht überlebensfähig sind
  • Durchsetzen von Schutzgesetzen
  • Aufklärungsarbeit zu Buschfleisch und Tierhandel
  • Artenschutz-Bildungsprogramme für Schüler

Erfolge

  • Seit der Eröffnung 2017 nahm die Station bereits 566 beschlagnahmte Wildtiere auf und versorgte sie (Stand Mai 2023).
  • Mehr als 370 Wildtiere konnten vollständig gesund gepflegt und wieder ausgewildert werden.
  • Aktuell sind 177 Wildtiere in der Station, darunter 93 Affen, aber auch Weißbauchschuppentiere, Schildkröten und Papageien.

2023

Im Frühjahr wurde 48 beschlagnahmte Timneh-Papageien in der Rettungsstation aufgenommen. Diese Graupapageien sind streng geschützt, doch der Täter erhielt aufgrund seines Alters nur eine 3-monatige Bewährungsstrafe – er war 81! Außerdem stellte die Station Ende Juli den Bau ihres neuen Pangolin-Hauses fertig.

2022

Durch die Initiative einer Spenderin können wir ein neues Haus für die Schuppentiere finanzieren. Es wird in einer besonders ruhigen Ecke am Waldrand gebaut. Wenn die Pangolin-Babys keine Milch mehr brauchen, müssen Sie selbst lernen Ameisen und Termiten zu suchen. Täglich werden sie von den Pflegern in den Wald gebracht, um mit ihnen diese wichtigen Fähigkeiten zu trainieren.

Ihre Hilfe kommt an

Hilfe für das bedrohte Pangolin © LWS
Hilfe für das bedrohte Pangolin © LWS

Bedrohtes Pangolin

Obwohl Schuppentiere weltweit geschützt sind, gehören sie derzeit zu den am meisten illegal gehandelten Tierarten der Welt. Eines von ihnen ist dieses junge männliche Weißbauchschuppentier. Seine Mutter wurde getötet und er wurde auf dem Markt zum Verkauf feilgeboten. Nach der Beschlagnahme durch die örtlichen Behörden erholt er sich in der Station von seiner schrecklichen Tortur.

Bildungsarbeit in Liberia © LWS
Bildungsarbeit in Liberia © LWS

Schützen, was man kennt

Ein großes Anliegen im Libassa Wildlife Sanctuary ist das Heranführen der jungen Generation an den Natur- und Tierschutz. In der Station lernen Schüler die Tierarten kennen und erfahren, wie wichtig das Überleben der verschiedenen Arten für eine gesunde Natur und letztlich auch für den Menschen ist. Umwelterziehung von klein auf ist der Schlüssel für nachhaltigen Artenschutz!

Rußmangabe Juba © LWS
Rußmangabe Juba © LWS

Rußmangaben-Baby

Der kleine Juba klammerte sich an seine tote Mutter, die auf dem Buschfleischmarkt angeboten wurde. Juba sollte als Haustier verkauft werden. Das Halten von Rußmangaben als Haustier ist verboten. Der Händler konnte überzeugt werden, Juba freiwillig an die Auffangstation abzugeben. Das Affenkind hat in den wenigen Monaten seines Lebens viel durchgemacht – es hatte sogar ein blaues Auge. In der Station wird der Kleine nun mit viel Liebe gesund gepflegt. Nach der Quarantäne wird Juba das neue Mitglied einer 53-köpfigen Mangabengruppe.

Gerettetes Krokodil © LWS
Gerettetes Krokodil © LWS

Illegaler Handel ist in Liberia Alltag

Dieses afrikanische junge Sumpfkrokodil kam völlig dehydriert in die Rettungsstation, mit einem eng gebundenen Seil am Hinterbein, das sich in seine Haut geschnitten hat. Das bis zu 1,90m lang werdende Sumpfkrokodil ist in Liberia geschützt und darf nicht gefangen oder gehandelt werden. Dieser kleine Kerl stand für 10 Dollar illegal zum Verkauf. Sobald seine Wunden verheilt sind und das kleine Krokodil wieder bei Kräften ist, wird es wieder in die Wildnis entlassen.

Helfen Sie mit, Wildtiere in Liberia zu retten!

  • Medizinische Versorgung der Schützlinge
  • Vorbereitung & Durchführung von Auswilderungsaktionen
  • Milchersatz für Jungtiere
  • Aufklärungsarbeit zu Buschfleisch und Wildtierhandel
  • Vollzugshilfe und Strafverfolgung