Botswana: Löwenschutz

Botswana: Löwenschutz

SAVE Lions – Leben mit Löwen

Überblick

In Afrika ist die Löwenpopulation in zwei Jahrzehnten um 43 Prozent eingebrochen, vermutlich leben heute weniger als 20.000 Löwen. Trotz dieses massiven Rückgangs werden unzählige Großkatzen vergiftet oder erschossen. Vor allem dann, wenn sie Nutztiere reißen, die für die Menschen überlebenswichtig sind.

Pro Wildlife setzt sich gemeinsam mit dem SAVE Wildlife Conservation Fund in dem 2021 initiierten Projekt „SAVE Lions – Leben mit Löwen“ für den Löwenschutz in Botswana ein.

Unser Projektgebiet grenzt an das Okavango-Delta – UNESCO-Welterbe und Heimat vieler bedrohter Arten wie Löwe, Gepard, Wildhund und Spitzmaulnashorn. Weil am Rande des Schutzgebietes viele Menschen von der Viehzucht leben, werden immer wieder Ziegen, Schafe und Rinder von Löwen gerissen. Das Dorf in dem es besonders viele Konflikte mit Löwen und entsprechend viele Tötungen gibt, wurde als Pilotprojekt ausgewählt und soll Vorreiter für fünf weitere Gemeinden werden.

Das Projektgebiet von SAVE Lions

Am südöstlichen Ende des Okavango Deltas liegt das Schutzgebiet „NG 32″ und direkt daran angrenzend die Pufferzone „NG 35“, mit den Dörfern Quqao, Xharaxhao, Ditshiping, Xaxaba, Boro und Daunara. Während im Schutzgebiet keine Nutztiere erlaubt sind, halten Farmer in der Pufferzone über 3.000 Rinder und 7.000 weitere Nutztiere.

Einsatzgebiet Löwenschutz Botsuana

In enger Zusammenarbeit mit den Bewohnern wurde ein Schutzkonzept entwickelt, um langfristig ein friedliches Miteinander von Menschen und Löwen zu ermöglichen. Ziel des Projektes „SAVE Lions“ ist es, die Tötung von Löwen zu verhindern und die Lebenssituation der Menschen vor Ort zu verbessern. Zusammen mit den Gemeindemitgliedern werden Nutztiere durch Zäune vor Raubtieren geschützt, Löwen-Ranger eingestellt, um Löwen frühzeitig zu sichten und Konflikte zu verhindern. Teil des Projektes sind auch Bildungsprogramme für Erwachsene und Kinder und Hilfe zur Selbsthilfe, um neue Einnahmequellen jenseits der Viehzucht zu schaffen. Das Projektgebiet am Rande des weltberühmten Okavango-Deltas bietet u.a. gute Voraussetzungen für den Wildtier-Tourismus. Denn nur durch ein friedliches Miteinander von Menschen und Wildtieren werden wir die Löwen in der Region nachhaltig schützen können.

Löwen-Ranger im Einsatz
Löwen-Ranger im Einsatz © SAVE Lions

Ziele

  • Schutz des Löwenbestands
  • Förderung der Koexistenz von Menschen
  • Schaffung alternativer Einkommensquellen für die lokale Bevölkerung
  • Bildungs- und Aufklärungsarbeit

Erfolge

  • Die Zahl der Nutztierrisse und die Tötung von Löwen wurden seit Projektstart erheblich reduziert
  • Zusammenarbeit: In mehreren Workshops mit der Gemeinde wurden konkrete Konfliktsituationen analysiert und Lösungsansätze entwickelt.
  • Schaffung neuer Arbeitsplätze durch die Einstellung von Lion-Rangern
  • Mit der Eröffnung eines SAVE-Stützpunktes im Dorf werden die Menschen bei Konflikten mit Löwen sofort unterstützt.
  • Ausbau der Infrastruktur: Bau einer Solarstation und Ausbau eines Wasserlochs, um die Versorgung der Gemeinde zu verbessern.

2023

Konstruktion sicherer Weiden für Nutztiere

Sammeln von Daten aller Haushalte der Region, um Informationen zu Viehbestand und Feedback zu Maßnahmen zu erhalten

Ausbau des Teams und der regelmäßigen Patrouillen der Lion-Ranger, die Löwen-Rudel beobachten und frühzeitig vor Gefahren warnen

2022

Fertigstellung des SAVE-Stützpunktes zur Soforthilfe bei Konfliktsituationen und Basislager der Lion-Ranger. Mit täglichen Patrouillen zu Fuß oder mit dem Fahrzeug werden die Löwenbewegungen im Projektgebiet überwacht. Dazu gehören Fährtenlesen und die Auswertung von Wildkameras.

Besuch von 125 Bewohnern, um die Konflikte mit Löwen zu diskutieren und Alternative Lösungen zum Zusammenleben mit den bedrohten Tieren aufzuzeigen.

Durch Verbesserungen im Herdenschutz und die Frühwarnung durch Ranger wurden Verluste durch Löwenattacken bis zum Jahresende deutlich reduziert.

2021

Start des Projektes in der Gemeinde Quqao und Rekrutierung der ersten Lion-Ranger aus dem Dorf. Aufbau des ersten provisorischen Stützpunktes und Schulung der Löwen-Ranger.

Entwicklung von verbesserten, raubtiersicheren Zäunen und Schulung der Farmer in effektivem Herdenschutz.

Aufbau des Teams

Ihre Hilfe kommt an

Beim Laden können Daten an YouTube übermittelt werden. Mehr in der Datenschutzerklärung.

Löwenschutz mit der lokalen Bevölkerung

Wo Menschen und Löwen sich den Lebensraum teilen, ziehen die Raubkatzen meist den Kürzeren. Ein friedliches Miteinander ist wichtig, damit die Löwenpopulationen nicht weiter dezimiert werden.

Löwenschutz Botsuana: Warnsystem in Dorfnähe verhindert Konflikte © SAVE
Löwe in Dorfnähe © SAVE

Warnsystem verhindert Konflikte

Mit Frühwarnsystemen und GPS Tracking können Konflikte zwischen Menschen und Löwen verhindert werden. Lion-Ranger unterstützen die Bewohner, um Sie und ihre Farmen vor Angriffen zu schützen.

Löwenschutz Botsuana Pilotprojekt Workshop © SAVE
Workshop © SAVE

Pilotprojekt

Das Dorf Quqao ist ein Hotspot für Löwentötungen. Gemeinsam mit der Gemeinde hat hier das Projekt „SAVE Lions“ gestartet. Es soll Vorbild für alle sechs Gemeinden im Projektgebiet werden.

Rinderherde im Gatter © SAVE
Rinderherde im Gatter © SAVE

Verbesserter Herdenschutz

Ungeschützte Viehherden sind leichte Beute für Löwen. Raubtiersichere und mobile Zäune minimieren die Gefahr für Rinder und Ziegen. Sie müssen ausreichend hoch und stark sein, damit Löwen nicht hineinspringen können.

Helfen Sie beim Schutz der Löwen mit!

  • Finanzierung von Löwen-Rangern, die Konflikte mit Löwen minimieren
  • Frühwarnsystem durch GPS-unterstützte Ortung der Löwen
  • Bau raubtiersicherer Gehege
  • Workshops zur besseren Viehhaltung
  • Umweltbildung für Kinder und Schulklassen
  • Ausbildung von Lehrern und Rangern

„Unser Löwenschutzprojekt in Botswana, im Okavango Delta, ist ein grandioser Erfolg dank der wertvollen Unterstützung von Pro Wildlife. Wir sind sehr glücklich und stolz darauf, die Löwen vor den Farmer-Raubtierkonflikten schützen zu können. Dank Pro Wildlife´s Unterstützung konnten wir mit dem Löwenschutzprojekt bereits im ersten Jahr große Erfolge erzielen und die Konflikte im Projektgebiet um fast 90% reduzieren.

Lars Gorschlüter, Stiftungsgründer SAVE Wildlife Conservation Fund

Lars Gorschlüter SAVE