Rekordmenge Elfenbein in Hongkong beschlagnahmt

Pro Wildlife fordert Schließung aller Elfenbeinmärkte

München, den 07. Juli 2017: Behörden in Hongkong meldeten am 6. Juli die Beschlagnahme von 7,2 Tonnen Elfenbein. Das ist die bisher größte Menge seit Beginn systematischer Aufzeichnungen zum illegalen Elfenbeinhandel.

„Die Beschlagnahme einer Rekordmenge von Elfenbein muss ein Weckruf für Hongkongs Regierung sein: Der Elfenbeinhandel muss jetzt ein für alle Mal verboten werden. So lange Elfenbein aus angeblichem Altbestand verkauft werden darf, werden Tausende Elefanten mit ihrem Leben dafür bezahlen und kriminelle Schmuggelnetzwerke Millionen verdienen“,  so Daniela Freyer von der Artenschutzorganisation Pro Wildlife.

Hongkong ist seit Jahren einer der bedeutendsten Umschlagplätze sowohl für legales als auch illegales Elfenbein. International ist der Elfenbeinhandel seit 1990 verboten – in vielen Ländern ist jedoch der Handel mit Elfenbein, das angeblich vor dem Verbot erworben wurde, erlaubt. Kriminelle Händler nutzen dieses Schlupfloch, um die Stoßzähne gewilderter Elefanten einzuschleusen.  Die Regierung in Hongkong hat angekündigt, den Elfenbeinhandel zu verbieten – allerdings nur schrittweise bis zum Jahr 2021. China hingegen will den Handel bereits Ende 2017 beenden – die ersten Geschäfte und Schnitzfabriken wurden bereits geschlossen. Viele der Elfenbeinkäufer in Hongkong stammen vom chinesischen Festland und bringen die gekaufte Ware illegal zurück.

Artenschützer fordern auch Deutschland und die EU auf, ihre Elfenbeinmärkte zu schließen. Die EU ist mit Abstand der größte Exporteur von Elfenbeinschnitzereien aus angeblichem Altbestand nach Hongkong. Zum 1. Juli erließ die EU ein Exportverbot für unverarbeitetes Elfenbein, vor allem um die Nachfrage in Asien einzudämmen. Die Ausfuhr und Handel mit verarbeiteten Produkten aus angeblichem Altbestand bleiben jedoch weiterhin legal.

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