Erfolg: Haie und Rochen unter Schutz gestellt

Weltweite Handelsbeschränkungen für 13 Arten beschlossen

Johannesburg / München, den 3. Oktober 2016. Heute beschloss die CITES-Konferenz mit überwältigender Mehrheit, Fuchshaie (drei Arten), Seidenhaie sowie Teufelsrochen (neun Arten) unter Schutz zu stellen. Die Aufnahme in Anhang II soll den Handel künftig auf ein naturverträgliches Maß reduzieren. Damit setzt sich die Erfolgsgeschichte im Haischutz fort: Seit 2003 nahm CITES insgesamt 13 Hai- und elf Rochenarten in seine Anhänge auf – jedes Mal gegen den vehementen Widerstand von China, Japan und Island.

Die Entscheidungen:

  • Seidenhai: 111 Ja-Stimmen, 30 Nein-Stimmen, 5 Enthaltungen
  • Fuchshaie: 108 Ja-Stimmen, 29 Nein-Stimmen, 5 Enthaltungen
  • Teufelsrochen: 110 Ja-Stimmen, 20 Nein-Stimmen, 3 Enthaltungen

„Wir beobachten, dass der Haischutz einfacher wird und der Widerstand schwindet. Die internationale Staatengemeinschaft hat begriffen, dass Haie nicht die Killerbestien aus Hollywoodfilmen sind, sondern für die Gesundheit der Meere gebraucht werden“, freut sich Sandra Altherr, die für Pro Wildlife an der CITES-Konferenz teilnimmt. Länder wie Bahamas, Malediven und Fiji-Inseln argumentierten heute auch, wie wertvoll für sie Haie als Attraktion für Touristen sind.

Die Bestände von Fuchshaien im Indischen und Pazifischen Ozean sind um mehr als 80 Prozent zurückgegangen – wegen ihrer besonders langen Flossen werden bis zu drei Millionen Fuchshaie jährlich getötet. Seidenhaie sind die am häufigsten gefangenen Fische in Ringwadennetzen und Langleinen. Auch ihre Bestände sind bereits um mehr als 70 Prozent reduziert.

Teufelsrochen haben nur alle zwei bis drei Jahre ein einziges Jungtier – was sie extrem anfällig für Überfischung macht. Die Kiemenreusen der Teufelsrochen werden in China für Gesundheitstonika verwendet, allein 2013 wurden über 120 Tonnen getrocknete Kiemenreusen gehandelt.

Liste aller CITES-geschützten Haie und Rochen

Haie

  1. Riesenhai (Cetorhinus maximus): 2003 > Aufnahme in Anhang II
  2. Walhai (Rhincodon typus): 2003 > Aufnahme in Anhang II
  3. Weißer Hai (Carcharodon carcharias): 2005 > Aufnahme in Anhang II
  4. Sägerochen (Pristidae, 7 Arten): 2007 bzw. 2013 > Aufnahme in Anhang II bzw. I
  5. Heringshai (Lamna nasus): 2013 > Aufnahme in Anhang II, 18 Monate Übergangsfrist
  6. Bogenstirn-Hammerhai (Sphyrna lewini): 2013 > Aufnahme in Anhang II nach 18 Monaten
  7. Großer Hammerhai (Sphyrna mokarran): 2013 > Aufnahme in Anhang II, nach 18 Monaten
  8. Glatter Hammerhai (Sphyrna zygaena): 2013 > Aufnahme in Anhang II, nach 18 Monaten
  9. Weißspitzen-Hochseehai (Carcharhinus longimanus): 2013 > Aufnahme in Anhang II, nach 18 Monaten
  10. Seidenhai (Carcharhinus falciformis): 2016 > Aufnahme in Anhang II
  11. Großaugen-Fuchshai (Alopias superciliosus): 2016 > Aufnahme in Anhang II, nach 12 Monaten
  12. Pazifischer Fuchshai (Alopias pelagicus): 2016 > Aufnahme in Anhang II, nach 12 Monaten
  13. Gemeiner Fuchshai (Alopias vulpinus): 2016 > Aufnahme in Anhang II, nach 12 Monaten

Rochen

  1. Großer Teufelsrochen (Manta birostris): 2013 > Aufnahme in Anhang II, 18 Monate Übergangsfrist
  2. Riffteufelsrochen (Manta alfredi): 2013 > Aufnahme in Anhang II, 18 Monate Übergangsfrist
  3. Mobula eregoodootenkee: 2016 > Aufnahme in Anhang II
  4. Mobula hypostoma: 2016 > Aufnahme in Anhang II
  5. Japanischer Teufelsrochen (Mobula japonica): 2016 > Aufnahme in Anhang II
  6. Kurzflossen-Teufelsrochen (Mobula kuhlii): 2016 > Aufnahme in Anhang II
  7. Riesenteufelsrochen (Mobula mobular): 2016 > Aufnahme in Anhang II
  8. Zwergteufelsrochen (Mobula munkiana): 2016 > Aufnahme in Anhang II
  9. Mobula rochebrunei: 2016 > Aufnahme in Anhang II
  10. Mobula tarapacana: 2016 > Aufnahme in Anhang II
  11. Mobula thurstoni: 2016 > Aufnahme in Anhang II

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