Einsatz gegen Abholzung, Raubbau und Vermüllung.
Wildtiere haben dann eine Zukunft, wenn ihre Lebensräume erhalten bleiben. Ein Teil der Kampagnenarbeit von Pro Wildlife ist deshalb auch der Schutz von Wäldern und Meeren – gegen Zerstörung, Verschmutzung und industrielle Ausbeutung.
Lebensräume seltenster Gorillas durch Autobahnpläne gefährdet
Pro Wildlife hat Druck aufgebaut und dabei geholfen, das Projekt zu verhindern. In Nigeria war ein neuer Highway geplant – ausgerechnet mitten durch den Cross-River-Wald, einem der wichtigsten Lebensräume für Wildtiere in der Region. Dort lebt die seltenste aller vier Gorilla-Unterarten: Der Cross-River-Gorilla, von dem es wohl nur noch weniger als 250 Tiere gibt. Pro Wildlife hat sich an verschiedene Stellen der nigerianischen Regierung gewandt, damit diese brandgefährlichen Straßenbaupläne nicht umgesetzt werden.
Gegen ein Meer aus Plastik
Jährlich gelangen rund zehn Millionen Kunststoffmüll in den Weltmeeren. Durch Aufklärungsarbeit und politischen Druck hilft Pro Wildlife, gegen diese Plastikflut anzukämpfen, die unzählige Meeresbewohner das Leben kostet. Wir alle können in unserem Alltag etwas dagegen tun, doch Freiwilligkeit reicht nicht aus. Es braucht auch mehr Druck auf die Verpackungsindustrie und Lebensmittelkonzerne sowie strengere Gesetze.

Auch Delfine sind durch Plastikmüll gefährdet
Bienen retten bedrohte Tiere
In Kamerun finanzierte Pro Wildlife ein Wildbienenprojekt, um die letzten noch lebenden Cross-River-Gorillas zu schützen. Im Kagwene-Schutzgebiet, einem der letzten Rückzugsgebiete der seltenen Gorilla-Unterart, wurde die lokale Bevölkerung geschult, Bienenstöcke zu bauen und nachhaltige Imkerei zu betreiben, für die keine Bäume gefällt werden müssen.
In Tansania fördert Pro Wildlife ein Projekt, um den Abschuss von „Problemelefanten“ zu verhindern. Bei dem Projekt helfen Bienen dabei, Elefanten von Feldern fernzuhalten, was ein friedliches Miteinander der lokalen Bevölkerung mit den grauen Riesen ermöglicht.
Solarkocher retten bedrohte Tiere
Auf Madagaskar ermöglichte Pro Wildlife in Kooperation mit der Initiative Ades die Verteilung hunderter kostengünstiger Solarkocher, um den Verbrauch von Holzkohle zu senken. Noch immer werden 80% der Bäume auf Madagaskar als Brennholz oder für Holzkohle gefällt. Das Solarkocher-Projekt hilft, den Lebensraum von seltenen Arten wie Sifakas, Varis oder Kattas zu bewahren.
Regenwaldkauf in Peru
In Peru ermöglichte Pro Wildlife gemeinsam mit der lokalen Organisation Ikamaperu die Sicherung von mehr als 18.000 ha Regenwald. Das Gebiet liegt in der Pufferzone des Pacaya-Samiria-Schutzgebietes und schützt den Lebensraum von seltenen Arten wie Jaguaren, Wollaffen, Gelbbrust-Aras oder Flachlandtapiren.
Regenwald statt Palmöl-Plantagen
Die Welternährungsorganisation FAO zählt Plantagen als Waldfläche – doch viele Bäume sind noch lange kein Wald. Plantagen sind Monokulturen, in denen nur wenige Wildtiere Nahrung finden, die nährstoffarmen Tropenböden werden ausgelaugt und veröden binnen weniger Jahrzehnte, hinzu kommt der Einsatz von Pestiziden und hoher Wasserbrauch.
In Kamerun kämpfte Pro Wildlife mit Erfolg gegen eine geplante, 70.000 ha große Palmöl-Monokultur-Wüste. Die Plantage sollte zwischen vier wichtigen Schutzgebieten im Südwesten Kameruns errichtet werden, einem der artenreichsten Gebiete der Erde. Pro Wildlife deckte die Schwächen in der vorgelegten Umweltverträglichkeitsprüfung Einsatz von Pestiziden und hoher Wasserbrauch auf, organisierte Proteste dutzender Organisationen und machte Druck auf den Forstminister. Die amerikanische Firma Herakles rückte schließlich von ihren Rodungsplänen ab, wichtige Wanderrouten und Rückzugsgebiete für Schimpansen und Waldelefanten bleiben erhalten.
Neben Projekten vor Ort ist die Aufklärung von Verbrauchern in Europa ein essentieller Teil unserer Arbeit: Warum sind Plantagen keine Lebensräume? In welchen Produkten ist Palmöl zu finden? Wie aussagekräftig sind RSPO-Siegel und FSC-Siegel? Welche Folgen hat das Wettrennen der größten Palmölproduzenten für die Sumpfwälder Südostasiens? Welche Folgen hat der Fleischkonsum in Europa auf die Wälder weltweit?